So wie Du beim Backen von Brot Backzutaten wie Mehl, Wasser und Hefe benötigen, sind für den Hausbau Baustoffe notwendig. Baustoffe sind demnach alle Materialien, aus denen ein Bauwerk entsteht. Früher wurden lediglich Hölzer, Lehm, Schilf, Findlinge, Bruchstein aus Ruinen und Backstein beim Hausbau genutzt. Heute geben Massenrohstoffe wie Kies, Sand, Schotter, Kalk und daraus gefertigte Substanzen wie Zement, Beton oder Glas den Ton an. Doch auch Holz, Metalle und Kunststoffe und weitere Baustoffe spielen im Bau eine wichtige Rolle.
In unserem Bauportal für edle Bauelemente möchten wir Ihnen eine Übersicht über die heute gängigsten Baustoffe liefern und Ihnen dadurch eine Entscheidungshilfe für Ihr Bauprojekt an die Hand geben. Um den Überblick über das riesengroße Angebot an Baustoffen zu behalten, werden diese gerne in Kategorien eingeteilt.
Nachhaltig Bauen
Im Bau kommen sowohl Baustoffe in ihrer Ursprungsform (Rohstoffe) als auch Materialien in weiterverarbeiteter Form (Sekundärrohstoffe) zum Einsatz:
Eine andere Einteilung kommt aus der Betriebswirtschaft. Hier werden Baustoffe in Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe eingeteilt. Baustoffe gehören in diesem Sinne zu den Rohstoffen, da sie Hauptbestandteil des Bauwerkes sind. Hilfsstoffe sind zum Beispiel Rohrleitungen und zählen zu den Nebenbestandteilen des Hauses. Betriebsstoffe wie Nägel oder Schrauben werden zwar zum Bauen benötigt, jedoch wird ihr Verbrauch nicht einzeln erfasst.
Im Zuge von Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden Baustoffen immer häufiger kleine oder große Anteile von Recyclingmaterial beigemischt. Dementsprechend werden Baustoffe auch nach dem in ihnen enthaltenen Anteil von Recyclingmaterial unterschieden. Demnach gibt es Recycling-Baustoffe (kurz: RC-Baustoffe) und Baustoffe ohne recycelte Bestandteile.
Die wohl wichtigste Unterteilung erfolgt gemäß der rohstofflichen Basis der Baustoffe in organische und anorganische Baustoffe.
Im Folgenden haben wir Ihnen die wichtigsten Baustoffe zusammengestellt:
Steine sind Rohstoffe, weil sie in ihrer Ursprungsform „verbaut“ werden und gehören zu den anorganischen Baustoffen. Der Recycling-Anteil ist null. Im Hausbau werden üblicherweise künstlich hergestellte Betonsteine in verschiedenen Ausführungen verwendet. Auch Ziegel und Klinker werden im Baubereich massenweise eingesetzt.
Immer beliebter werden Natursteine oder vielmehr Naturwerksteine. Natursteine sind ganz allgemein alle Gesteine, die in der Natur vorkommen. Genauso vielfältig wie die Natur sind auch Natursteine. Es gibt sie in unterschiedlichsten Farben, mit Einschlüssen und Strukturen und in unterschiedlichsten Härten. Wurden Natursteine bearbeitet, werden sie als Naturwerksteine bezeichnet.
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Holz ist einer der ältesten Baustoffe. Seit Tausenden von Jahren wird es zum Bauen von Gebäuden genutzt. Gründe dafür gibt es viele, denn der organische nachwachsende Rohstoff vereint viele positive Eigenschaften in sich: Holzbauten sind schnell zu errichten und strahlen eine wohnliche, angenehme Atmosphäre aus. Zudem ist Holz ein besonders umweltschonendes Baumaterial. Es wird heute nicht nur beispielsweise im Holzrahmenbau und Dachbau eingesetzt, sondern in Fensterrahmen, im Innenausbau und für Möbel. Holz ist ein wahres Multitalent.
Zunächst eines vorweg: Metall ist kein Baustoff, sondern eine Baustoffgruppe. Genau genommen sind Metalle eine chemische Substanzreihe. Das wohl wichtigste Metall im Bau ist Eisen. Durch Veredelung wird aus Eisen der deutlich härtere Stahl. Stahl ist beispielsweise im Industriebau beliebt. Er wird dort für Profile und Stützen oder ganze Gerüste eingesetzt. Zudem ist Stahl sehr wichtig im Stahlbetonbau. Neben Eisen und Stahl werden andere Metalle wie Aluminium, Magnesium, Blei, Zinn, Zink und Kupfer im Baubereich eingesetzt.
Glas ist ebenfalls ein anorganischer Baustoff und wurde schon in der Antike als Werkstoff für Gefäße verwendet. Als Baustoff fand Glas erst im Mittelalter Einsatz, unter anderem für Fenster. Heute erfreut sich Glas als Baustoff zunehmender Beliebtheit, sowohl in Innen- als auch in Außenbereichen. Das liegt unter anderem an seiner guten Isolationseigenschaft und Lichtdurchlässigkeit. Dadurch, dass viel Sonnenlicht in die Räume dringen kann, entsteht dort eine helle und freundliche Atmosphäre. Glas wird neben Scheiben für Fenster und Türen vornehmlich im Innenausbau in Form von Glasbausteinen verwendet. Ein wesentlicher Nachteil von Glas – so wie es im Bau zumeist eingesetzt wird – ist die Zerbrechlichkeit. Die Industrie ist aber heute in der Lage, Glas beispielsweise durch Hinzunahme von Folien fast völlig unzerbrechlich zu produzieren.
Kunststoffe umgeben Dich heute überall und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Vielfalt ist sehr groß. Im Bauwesen findest Du überall Materialien, die aus Kunststoff bestehen. Insbesondere in vielen nicht tragenden Produkten werden Kunststoffe eingesetzt. Hier sind beispielsweise Fenster- und Türrahmen oder Fußbodenbeläge zu nennen. Aber auch Dämmstoffe, Fugenmassen, Bindemittel sowie viele moderne Klebstoffe bestehen aus Kunstoffen.
Übrigens: Weil Kunststoffe aus organischen Rohstoffen, hauptsächlich aus Erdgas und Erdöl, hergestellt werden, zählen sie zu den organischen Baustoffen. Immer mehr Kunststoffe werden heute aus Recyclingmaterial hergestellt und können dann als Recycling-Rohstoffe eingestuft werden.
Beton ist der meistgenutzte Baustoff der Welt. Er wird aus Zement, Sand oder Kies und Wasser zusammengemischt. Der Zement spielt dabei die entscheidende Rolle, denn er bildet zusammen mit dem Wasser den Zementleim, der die Gesteinskörnung verbindet und dadurch erst ein hartes Gestein entstehen lässt. Heute mischt die Industrie weitere Substanzen bei, um die Eigenschaften eines Betons zu verändern.
Beton ist ein sehr vielfältig einsetzbarer Baustoff, weil er aufgrund seiner besonderen Eigenschaften die komplexen Anforderungen im Bau vollständig erfüllen kann. Beton ist extrem widerstandsfähig und langlebig, aber dennoch ausgesprochen flexibel: Im flüssigen Zustand lässt er sich in fast jede beliebige Form gießen.
Beton ist ein anorganischer, mineralischer Baustoff.
Ein für den Laien ungewöhnlicher Begriff sind die Gesteinskörnungen. Im Grunde handelt es sich hierbei um die gemahlenen und gebrochenen Körner von Gestein, welches Du als Sand, Kies oder Split kennst.
Neben ihrem Haupteinsatzgebiet als Zuschlagstoffe in Mörtel und Beton werden Gesteinskörnungen heute vielfach direkt auf der Baustelle eingesetzt, beispielsweise zu Unterfütterung der Bodenplatte oder für dekorative Zwecke.
Eine eigene Gruppe von Baustoffen sind die Bindemittel. Sie dienen der Verbindung von Baustoff und Untergrund oder der von Baustoffen untereinander. Auch hier wird unterschieden: Zu den mineralischen Bindemitteln zählen Zement, Kalk, Gips oder Lehm. Organischer Natur sind beispielsweise Natur- oder Kunstharze.
Um einem Baustoff bestimmte Eigenschaften zu geben, nutzt die Industrie heute sogenannte Verbundwerkstoffe (auch Verbundbaustoffe). Es handelt sich um Werkstoffe aus zwei oder mehr sortenreinen Grundstoffen. Durch die Mischung beziehungsweise Verbindung erhält der Verbundwerkstoff andere Werkstoffeigenschaften als seine einzelnen Komponenten. Idealerweise sind es alle Eigenschaften der einzelnen Bestandteile. So wird Karton durch die Kombination mit Gips deutlich steifer (Gipskarton). Das gleiche gilt für Stahlbeton, wo Beton eine nicht mehr lösbare Verbindung mit Stahl erhält.
In der Tabelle findest Du die genannten und weiteren Baustoffklassen und die dazugehörigen Baustoffe. Die Liste ist allerdings nicht erschöpfend:
Baustoffklasse | Baustoffe |
Natürliche Bausteine (Naturwerksteine) | Sandstein, Marmor, Granit, Kalkstein, Schiefer, Tuff, Grauwacke, Basalt, Rhyolith |
Bausteine | Ziegel, Dachziegel, Lehmziegel, Klinker, Kalksandstein, Betonstein, Betonwerkstein, Betondachstein, Hüttenstein, Porenbeton, Blähton, |
Beton | Leichtbeton, Normalbeton, Schwerbeton, Stahlbeton, Spannbeton, Faserbeton, Stahlfaserbeton, Porenbeton |
Zuschlagstoffe (natürliche und künstliche Gesteinskörnungen in Mörtel und Beton) | Sand; Kies, Bims, Hochofenschlacke, Hüttenbims, Blähton, Bläschiefer |
Eisen / Stahl | Baustahl, Profilstahl, Betonstabstahl, Betonstahlmatte, Spannbetonstahl, Gusseisen |
Nichteisenmetalle | Aluminium, Magnesium, Zinn, Blei, Kupfer, Zink |
Holz | Bauholz, Sperrholz, Furniersperrholz, Leimbinder, Grobspanplatte, OSB-Platte, MDF-Platte, Flachpressplatte, Brettschichtholz |
Glas | Glasbausteine, Flachglas, Pressglas |
Kunststoffe | Polyethylen (PE), Polystyrol (PS), Polypropylen (PP), Epoxid-Harz, Polyurethan (PUR), Silikon, Acryl |
Bindemittel | Baukalk, Baugips, Zement, Mischbinder, Putz- und Mauerbinder, Bitumen, Lehm |
Dämmstoffe | Holzwolle-Leichtbauplatten, Holzweichfaserplatten, Flachsfasern, Getreideschüttungen, Glasfasern, Torfplatten, Hanffasern, Mineralfasern, Schafwolle, Schaumkunststoff, Kork, Pressstroh, Kokosmatten, Perlite, Polystyrol, Kalziumsilikatplatte, Zellulose, Schilfrohrplatte, Mineralwolle, Filz, Schaumglas, Strohleichtlehm |
Dichtstoffe | Bitumen und Noppenbahn |
Verbundbaustoffe | Gipskartonplatte, Stahlbeton, Stahlfaserbeton, Faserbeton, Holzwerkstoffe |
Die Wahl eines Baustoffs beeinflusst nicht nur die Qualität und Langlebigkeit Deiner Immobilie sowie die Kosten von Bauprojekten, sondern auch die Wohngesundheit. Achte bei Baumaterialien deshalb auf folgende Faktoren:
In Deutschland existieren zwei wichtige Quellen für Baustoffe: Baustoffhändler und Baumärkte. Dazu kommen etliche Internetshops, von denen wir aber abraten, wenn zum Kauf eine Beratung erforderlich ist.
Zudem sind erfahrungsgemäß die Mitarbeitenden bei Baustoffhändlern besser geschult als die in Baumärkten.
Baumärkte sind weiter verbreitet als Baustoffhändler, Internethändler stehen 24 Stunden täglich zur Verfügung. Bedenke jedoch die teilweise hohen Lieferkosten beim Kauf im Internet, während Du im Baumarkt selbst Deine Baustoffe abholen kannst. Einige Baumärkte bieten eine Kombination aus Internethandel und Vor-Ort-Handel an.
Prüfe bei einer Abholung, ob Dein Fahrzeug für die Last geeignet ist. Wirf hierfür einen Blick auf die maximale Zuladung.
Achte stets darauf, die für den jeweiligen Einsatzzweck passenden und auch zugelassenen Baustoffe zu verwenden. Wenn ein Baustoff nicht die geforderten und notwendigen Eigenschaften für seinen Einsatzbereich erfüllt, kann es zu teuren Bauschäden kommen. Nimm gegebenenfalls Deinen Bauunternehmer oder Handwerksbetrieb in die Pflicht. Diese sind verpflichtet, die Eignung und Qualität der Baustoffe zu prüfen.
Möchtest Du ganz sicher gehen, engagiere einen Bausachverständigen während der gesamten Bauphase, der regelmäßige Prüfungen vornimmt.