Bambusparkett befinden sich auf dem Vormarsch. Der natürliche Rohstoff überzeugt mit einer hervorragenden Ökobilanz, charakteristischen Designs und Strapazierfähigkeit.
Nachfolgend erfährst Du, worauf es beim Kauf von Parkettböden aus Bambus ankommt und für welche Räume sich Bambus mit seinen physikalischen Eigenschaften vorwiegend eignet.
Zum Herstellen von Bambusparkett werden Bambusrohre geschnitten, längs halbiert und schließlich unter hohem Druck verleimt. Bambusparkett besteht also, im Gegensatz zu Parkett aus Holz von Bäumen, aus zahlreichen einzelnen Grasstreifen. Denn Bambus ist kein Holz, sondern gehört botanisch gesehen zur Familie der Gräser. Die Oberfläche lässt sich wie beim Holz gleichermaßen abschleifen und behandeln.
Einer der größten Vorteile von Bambusparkett ist seine Ökobilanz. Keine andere Pflanze wächst schneller als Bambus, weshalb der Rohstoff als nahezu unbeschränkt verfügbare Ressource gilt. Einige Arten wachsen täglich bis zu einem Meter. Nach wenigen Monaten erreichen sie ihre volle Größe, nach rund fünf Jahren folgt der Abbau. Bambuspflanzen binden durch Photosynthese große Mengen CO2 und beeinflussen das Klima damit positiv. Während Bodenbeläge wie PVC, Vinyl und Teppich der Umwelt bei Herstellung und Entsorgung erheblich schaden, leistest Du mit Bambusfußböden einen wertvollen Beitrag zum Schutz des Ökosystems.
Dank der Verdickungen der Bambusrohre und der porigen Struktur verfügt Bambus, im Vergleich zu Bäumen mit ihrem Jahresringsystem, über ein einzigartiges Aussehen. Das Muster unterscheidet sich deutlich von herkömmlichem Holzfußboden. Mit über tausend Sorten ist die Farbenvielfalt groß. Kombiniert mit Bambusmöbeln erzielst Du ein natürliches Einrichtungskonzept.
Ähnlich wie ein Fußboden aus Kork oder echtem Holz begeistert Bambusparkett mit einem angenehmen Laufgefühl. Anders als Fliesen aus Granit, Mosaikfliesen oder Betonböden gibt ein Bambusboden eine angenehme Fußwärme.
Mit der Leichtbauweise der hohlen, von Kammern geprägten Bambushalme geht eine erhöhte Stabilität gegenüber vielen Baumarten einher: Bambusparkett ist härter als Eiche, Buche oder Ahorn und widerstandsfähig gegenüber Verformungen. Im direkten Vergleich beim Schwund- und Quellverhalten mit Eiche schneidet Bambus um rund 30 Prozent formstabiler ab. Diese mechanisch-technischen Eigenschaften erlauben das Verlegen überall dort, wo Böden stark beansprucht werden.
Erscheint Dir der Einbau ohne Experten zu heikel, wende Dich an die örtlichen Fachdienstleister.
Das rasante Wachstum ist mit einem hohen Wasserbedarf verbunden. Wie gut sich Bambus als Fußboden macht, hängt vom Wassergehalt innerhalb der Halme ab, der je nach Bambusart unterschiedlich ausfällt. Weil viele Pflanzen außerdem eine hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt sind, verträgt Bambus ein Übermaß an Wärme und Trockenheit nicht. Räume mit einer Luftfeuchtigkeit von unter 55 Prozent können Bambusparkett schaden. Ein mit Holzofen befeuertes Wohnzimmer wäre beispielsweise nicht ideal. Bambus könnte austrocknen und schrumpfen.
Deshalb lässt sich auch nicht jedes Bambusparkett mit einer Fußbodenheizung vereinbaren. Manche Produkte halten den Strapazen nicht stand, was auf Dauer zu Rissen, Fugen und Unebenheiten führt. Es kommt zu Qualitätseinbußen. Stimmen Rahmenbedingungen und Materialeigenschaften, kann Bambusparkett auf Warmwasser-Fußbodenheizungen aber durchaus verlegt werden. Weiterführende Informationen entnimmst Du der Internetpräsenz des Herstellers Bambus Komfort.
In Badezimmer und Küche hingegen, wo eine höhere Luftfeuchtigkeit und geringere Temperaturen herrschen, ist feuchtigkeitsregulierendes Bambus bestens aufgehoben. Ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlichem Parkett, das auf Feuchtigkeit empfindlicher reagiert. In unserem zweiteiligen Ratgeber zur Materialauswahl erfährst Du, wann Du besser andere Bodenbeläge wählst.
Die sogenannte Nutzschicht spielt bei Parkett eine zentrale Rolle. Mindestens 2,5 Millimeter muss diese betragen, damit Händler Fußböden nach DIN EN 13489 Norm als „Parkett“ verkaufen dürfen. Um von Stabilität und ausreichend Materialstärke für mehrmaliges Abschleifen zu profitieren, sollte die Nutzschicht mindestens vier Millimeter betragen.
Es wird grob zwischen folgenden Parkettarten unterschieden:
Die massive Variante wird häufig als Bambus Industrieparkett in Form von besonders breiten Dielen verkauft. Die Bezeichnung „Industrieparkett“ verdankt die Parkettart der vorwiegenden Verwendung im Gewerbe. Die Vollholzlamellen sind hochkant angeordnet, was den weiteren Namen Hochkantlamellenparkett (HKL) erklärt. Industrieparkett aus Bambus wird höchsten Ansprüchen gerecht und ist optimal für stark genutzte Flächen wie Eingangsbereiche oder Büros. Außerdem wird Vollholzparkett oft als edle Landhausdielen und Stabparkett präsentiert.
Mehrschichtparkett besteht aus der sichtbaren Nutzschicht, der Trägerschicht (Mittellage) und dem Gegenzug. Eine minderwertige Nutzschicht mit schlechter Versiegelung hat zur Folge, dass Bambusparkett empfindlicher auf Möbel, Staubsauger-Düsen und Schuhe reagiert. Kratzer und Dellen lassen nicht lange auf sich warten. Damit Bambusparkett bei schweren Möbeln oder der Kücheneinrichtung nicht nachgibt, ist eine harte Trägerschicht elementar. Sie wird häufig aus HDF- oder Spanplatten und Nadelholz gefertigt. Je härter das Trägermaterial, desto robuster der Boden gegenüber Druck.
Warum massives Bambusparkett nicht die bessere Wahl sein muss, verrät ein Parkettexperte des Fachhändlers Parkett-Wohnwelt:
Im nächsten Video erhältst Du praktische Tipps zur Verlegung. Zwar wird darin Eichenparkett verarbeitet, die allgemeine Vorgehensweise gilt aber auch für Bambusparkett:
Wünschst Du maximalen Komfort, empfehlen wir Fertigparkett mit bereits versiegelter Oberfläche. Machen sich Gebrauchsspuren bemerkbar, kannst Du Bambusparkett abschleifen. Anschließend wird die Versiegelung mit hochwertigem Öl, Wachs oder Lack aufgefrischt. Öl und Wachs dringen tief in hölzerne Oberflächen ein und betonen die natürliche Struktur. Das Versiegeln mit Lack hat wiederum den Vorteil, dass Oberflächen geschlossen werden, Feuchtigkeit und Schmutz haben keine Chance.
Wegen dieser zuverlässigen Schutzschicht ist lackiertes Parkett weniger pflegeintensiv. Kaufst Du Bambusparkett geölt, musst Du nach dem Verlegen in der Regel ein Finish-Öl auftragen, um die Holzporen vollständig zu schließen. Das erledigen Hersteller größtenteils nur zu 80 Prozent.
Bambusböden sind sehr pflegeleicht. Feuchtigkeit macht dem Naturmaterial deutlich weniger zu schaffen als Laminat, dessen Dekorschicht schnell aufquillt. Bei Bambus ist feuchtes Wischen und Staubsaugen kein Problem. Lediglich stehende Pfützen sind zu vermeiden. Verwende zum Reinigen ausschließlich milde Produkte ohne Farbstoffe! Farbige Bodenreiniger könnten bei naturgeöltem Parkett Verfärbungen hervorrufen, die sich nicht entfernen lassen.
Wegen seiner positiven Wirkung auf Umwelt und Wohnklima ist Bambusparkett eine lohnenswerte Investition. Du möchtest Bambusparkett kaufen, aber kein Vermögen ausgeben? Dann lohnt sich der Blick ins Internet und ein Händlervergleich. Günstige Produkte sind für rund 25-35 Euro pro Quadratmeter erhältlich.
Neben Fachhändlern findest Du Bambusparkett in Baumärkten:
Halte ergänzend nach Bambus Parkett Restposten Ausschau! Viele Anbieter tauschen ältere Bambusparkett-Serien regelmäßig über Rabattaktionen aus, um Platz für Neues zu schaffen.