Bei der Anschaffung eines neuen Bodenbelags spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Vor dem Kauf sollte man sich über Optik, Preis, Pflegeaufwand und Beanspruchung des Bodens Gedanken machen. Drei der beliebtesten Bodenbeläge haben wir im Folgenden einmal genauer unter die Lupe genommen. Zimmerböden bestehen am häufigsten aus Parkett, Laminat oder Kork. Jeder einzelne Bodenbelag hat gewisse Vor- und Nachteile. Eine Beratung können Sie im Fachhandel sowie im Baumarkt oder in Möbelhäusern in Anspruch nehmen, die eine große Auswahl an Bodenbelägen führen.
Ein Parkettboden optimiert das Wohnklima, da er jedem Raum eine natürliche Atmosphäre verleiht. Zudem ist Parkett angenehm fußwarm, zeitlos, langlebig und wohngesund. Allerdings ist die Designvielfalt wegen der natürlichen Maserung beschränkt. Parkett ist relativ teuer und Kratzer, die auch bei sorgfältiger Pflege meist nicht zu vermeiden sind, verzeiht der Boden nicht so schnell. Bei extremen Gebrauchsspuren können Sie Parkett jedoch vom Fachbetrieb abschleifen lassen:
Ein weiterer Unterschied: Fertigparkett kann vom geschickten Handwerker selbst verlegt werden, zum Verlegen von Massivholz benötigen Sie einen Bodenleger.
Parkett ist nicht gut geeignet bei Fußbodenheizungen, denn seine wärmedämmenden Eigenschaften reduzieren den Output und minimieren so die Leistung der Fußbodenheizung erheblich. Ausschlagbebend ist der Wärmedurchlasswiderstand – er sollte für eine Kombination aus Parkett und Warmwasser-Fußbodenheizung maximal 0,15 m² K/W betragen.
Der Preis von Parkett als Bodenbelag richtet sich vor allem nach der gewählten Variante. Einfaches Klick-Parkett ist ab etwa 20 Euro pro Quadratmeter erhältlich. Für höherwertige Parkettdielen müssen Sie etwa 40 Euro einplanen und massives Parkett schlägt mit 60 bis 100 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Je nach Holzart kann es sogar bis zu 300 Euro pro Quadratmeter kosten.
Fazit: Parkett ist warm, robust, pflegeleicht und langlebig. Aber auch teuer und empfindlich gegen Kratzer und Nässe. Es kann zudem nur bedingt selbst verlegt werden. Das Designspektrum umfasst nahezu alle Holzoptiken. Parkett ist perfekt geeignet für Wohn- und Esszimmer, Flur, Homeoffice, Kinderzimmer oder Schlafzimmer.
Die Basis des Laminatbodens bildet die Trägerplatte aus Holz, die 90 Prozent des Materials ausmacht. Darüber befindet sich eine Dekorschicht aus Papier, die meist in Holzoptik mit Dekoren bedruckt ist. Dadurch ist eine immense Farb- und Mustervielfalt möglich. Die oberste Fläche besteht aus Melaminharz und schützt die Dekorschicht vor Abnutzung.
Achten Sie allerdings auf bedenkliche Zusatzstoffe (Kleber etc.). Bei Laminat handelt es sich nicht um einen Naturstoff, was fühl- und auch erkennbar ist. Außerdem lässt es sich nicht abschleifen, sodass Sie es bei starken Gebrauchsspuren komplett austauschen müssen. Laminat ist sehr feuchtigkeitsempfindlich und somit nicht für die Küche, Bad und das Zimmer geeignet, in dem gewaschen oder nasse Wäsche aufgehangen wird.
Außerdem könnten sich Laminatbesitzer daran stören, dass sich der Boden gerne elektrostatisch auflädt und zudem deutlich fußkälter ist als Parkett. Ein letzter Nachteil von Laminat ist sein hoher Trittschalleffekt und hohler Klang, worüber sich Personen in den darunterliegenden Räumen beschweren könnten. Mittlerweile gibt es allerdings Laminatböden mit integrierter Trittschalldämmung.
Laminat ist unschlagbar günstig und unter anderem deswegen wohl so beliebt. Bereits ab zehn Euro pro Quadratmeter gibt es den Alleskönner zu kaufen. Bevorzugen Sie hochwertigere und schadstofffreie Varianten, sollten Sie mit bis zu 40 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Fazit: Laminatboden ist günstig, allergikerfreundlich, leicht selbst zu verlegen, pflegeleicht und robust. Allerdings sollten Sie aus ökologischen Gesichtspunkten auf bedenkliche Inhaltsstoffe achten und ihn nicht in Nassräumen verwenden. Zudem ist er fußkälter und nicht optimal trittschalldämmend. Seine Lebensdauer ist allgemein kürzer als die eines hochwertigen Parketts. Das Designspektrum ist unendlich groß. Laminat ist ideal für: Wohnzimmer, Flur, Kinderzimmer, Schlafzimmer oder Homeoffice.
Kork ist ein äußerst nachhaltiges Material, da es ein 100 Prozent natürlicher Rohstoff ist, für den kein Baum gefällt werden muss – nur die Rinde der Korkeiche wird abgeschält. Kork wird geölt, gewachst oder versiegelt angeboten. Je stärker die Materialdichte, desto strapazierfähiger der Belag.
Achtung: Nicht alle Korkböden eignen sich für Fußbodenheizungen. Außerdem sollte der Boden mit Dehnungsfuge verlegt werden, da er sich mit der Zeit ausdehnt. Ebenso wie Parkett und Laminat ist er aufgrund der Sensibilität gegenüber Feuchtigkeit ungeeignet für Bäder und Küchen. Zwei weitere Nachteile: Durch schweres Mobiliar können Abdrücke im Bodenbelag entstehen und durch ein Übermaß an Sonnenlicht ist das Ausbleichen möglich.
Eine günstige Variante kostet etwa 25 Euro pro Quadratmeter, wobei die Preise bis zu 75 Euro/m² reichen.
Fazit: Kork ist nachhaltig, warm, tritt- und schalldämpfend und verbessert das Wohnklima. Der Preis liegt im Mittelfeld. Er kann durch Laien verlegt, aber nicht renoviert werden und ist weniger langlebig als Parkett. Weitere Nachteile: ungeeignet für Fußbodenheizungen, Empfindlichkeit gegen Nässe, Gewicht und Sonneneinstrahlung. Kork als Bodenbelag ist demnach optimal für: Wohn- und Esszimmer, Flur, Kinderzimmer, Schlafzimmer und private Büroräume.