Blumen und Pflanzen sind für viele Menschen bei der Raumgestaltung unverzichtbar. Beim Schlafzimmer herrscht jedoch Verunsicherung. Hartnäckig hält sich das Gerücht, Pflanzen würden einen erholsamen Schlaf gefährden. Stimmt das wirklich?
Die gute Nachricht überbringen wir Ihnen gleich zu Beginn: Selbstverständlich können Sie Ihren Schlafraum auch weiterhin mit Pflanzen verschönern. Sie wirken sich weder auf Ihren Schlaf noch auf Ihre Gesundheit negativ aus, sondern können im Gegenteil sogar Ihr Wohlbefinden steigern. Doch woher stammt eigentlich das Gerücht, im Schlafzimmer sei besser auf eine Begrünung zu verzichten?
Bekanntlich nehmen Pflanzen bei der Fotosynthese vereinfacht gesagt Kohlendioxid aus der Luft auf und geben im Gegenzug Sauerstoff ab. Notwendig für diesen Vorgang ist Licht, weshalb er tagsüber stattfindet. In der Nacht hingegen läuft lediglich ein zweiter für die Pflanze unverzichtbarer Prozess ab: Die Pflanze „atmet“, sie nimmt also auch eine geringe Menge Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxid ab. Manche Menschen glauben daher, dass die Zimmerpflanzen den Sauerstoff im Schlafzimmer verbrauchen würden, sodass die Atmung des Menschen beeinträchtigt wäre. Tatsächlich ist der Sauerstoffbedarf von Pflanzen in der Nacht jedoch so gering, dass er nicht relevant für die Sauerstoffversorgung der Menschen ist. Dennoch sollte von zu vielen Pflanzen Abstand genommen werden beziehungsweise einige Fakten bekannt sein:
Das Raumklima des Schlafzimmers kann vom Aufstellen von Zimmerpflanzen nur profitieren, denn die Gewächse leisten zwei Dinge:
Eine Studie der NASA beleuchtet genauer, wie Zimmerpflanzen die Raumluft reinigen und somit verbessern können. Demnach können Pflanzen als Schadstofffilter etwa Chemikalien wie Formaldehyd, Ammoniak und Benzol aus der Luft aufnehmen und uns Bewohner vor ihren gesundheitlichen Auswirkungen schützen. Ausgedünstet werden die schädlichen Stoffe unter anderem von Wandfarben, Baumaterialien, Heimtextilien und Reinigungsmitteln, weshalb es beinahe unmöglich ist, eine Belastung der Raumluft mit Chemikalien komplett zu vermeiden.
Neben Chemikalien können Zimmerpflanzen die Luft im Schlafzimmer zudem teilweise von Abgasen, Zigarettenrauch und Schimmelsporen befreien. Laut der NASA leisten dabei einige Zimmerpflanzen besonders gute Dienste. Zu ihnen zählen folgende:
Standort | Temperatur | Wasserbedarf | |
Bogenhanf | Hell | 20-22 Grad | Wenig |
Blattfeige | Hell, sonnig (ohne direkte Sonne) | 20-22 Grad | Mäßig feucht, jedoch nicht nass |
Efeu | Hell, sonnig (ohne direkte Sonne) | 10-18 Grad | Gleichmäßig, aber sparsam |
Grünlilie | Halbschattigen bis hellen Standort (ohne direkte Sonne) | 20 Grad | Gleichmäßig, aber sparsam |
Chrysantheme | Hell, sonnig (ohne direkte Sonne) |
Sommer 12-19 Grad Winter 5-10 Grad |
Mäßig feucht |
Einblatt | Hell | 20-22 Grad | Mäßig feucht |
Birkenfeige | Hell | 18-20 Grad | Mäßig feucht |
Dabei filtert zum Beispiel die Efeu-Pflanze neben den oben erwähnten Schadstoffen auch Schimmel aus der Raumluft, das Einblatt produziert wegen seiner großen Blätter viel Feuchtigkeit und sollte daher nicht in schon zu feuchten Räumen stehen, fördert aber gerade während der Heizungsperiode eine gute Luftfeuchtigkeit. Und die Birkenfeige ist dank ihrer grünen üppigen Blätter ein wahres Sauerstoffproduktionswerk.
Besonders geeignet für das Schlafzimmer sind zum Beispiel die folgenden Zimmerpflanzen:
Standort | Temperatur | Wasserbedarf | |
Zyperngras | Hell, sonnig | 20-22 Grad | Viel, darf nicht austrocknen |
Yucca-Palme | Hell, sonnig |
Sommer bis 25 Grad Winter 5-10 Grad |
Regelmäßig, aber mäßig |
Papyrus | Hell, sonnig | 20-22 Grad | Viel, hohe Luftfeuchtigkeit |
Bananenpflanze | Hell, sonnig | 15-20 Grad | Viel, feucht halten |
Auch wenn der Sauerstoffverbrauch von Zimmerpflanzen in der Nacht kaum erwähnenswert ist, kann es dennoch nicht schaden, gezielt solche Pflanzen auszuwählen, die auch in der Nacht Sauerstoff an die Raumluft abgeben. Der Fall ist das bei sogenannten CAM-Pflanzen (CAM für Crassulacean Acid Metabolism), deren Besonderheiten hier genauer erklärt werden. Ein großer Vorteil von Pflanzen mit Crassulaceen-Säurestoffwechsel ist ihre Pflegeleichtigkeit – sie kommen vergleichsweise lange ohne Gießwasser aus. Infrage für Ihr Schlafzimmer kommen unter anderem folgende CAM-Pflanzen:
Standort | Temperatur | Wasserbedarf | |
Dickblattgewächse Crassula ovata |
Hell, keine Sonne |
Sommer bis 25 Grad Winter 10 Grad |
Mäßig |
Dickblattgewächse Crassula coccinea | Hell, keine Sonne |
Sommer bis 25 Grad Winter 10-15 Grad |
Mäßig |
Echte Aloe
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Warm, sonnig | 20-25 Grad | Mäßig |
Kakteengewächse
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Sonnig bis halbschattig | 20-35 Grad | Mäßig |
Orchideen
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Halbschattig | 20-22 Grad | Blühphase 2x die Woche, Ruhephase alle 2 Wochen |
Liliengewächse | Sonnig | 15-20 Grad | Mäßig |
Diesen führen dann zu Atemwegsreizungen, geröteten Augen oder einer verstopften Nase. Bekannte Allergie-auslösende Pflanzen sind:
Doch auch die bereits oben erwähnte schimmelnde Blumenerde kann allergische Reaktionen auslösen oder verschlimmern, besonders für Menschen mit schon bestehenden Atemwegserkrankungen kann dies gefährlich werden.
Doch bei korrekter Pflege haben Pflanzen auch Vorteile für Allergiker. Dabei sind die Pflanzen zu bevorzugen, die einen hohen Wasserverbrauch haben. Durch die hohe Verdunstung erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit im Raum, was entlastend auf Atemwege und Schleimhäute wirkt. Zimmerpflanzen mit großen Blättern sind allergikerfreundlich, weil der Sauerstoffaustausch möglichst groß ist. Außerdem werden über 90 Prozent der mittels Gießwasser aufgenommenen Feuchtigkeit wieder an die Raumluft abgegeben. Wichtig ist nur, die Blätter regelmäßig von Staub zu befreien.
Wenn in Ihrem Haushalt Kinder leben, sollte eine gewisse Vorsicht bei einigen Pflanzen herrschen:
Eine gute Giftpflanzen-Übersicht bietet die Seite https://das-sichere-haus.de/wohnung-kindersicher-machen/gefahrenquellen-fruehzeitig-erkennen/giftpflanzen.
Grundsätzlich gilt, dass je kleiner die Kinder sind, umso mehr Vorsicht notwendig ist. Leben Kinder unter fünf Jahren im Haushalt, sollten zum Beispiel keine Zimmerpflanzen in den Kinderzimmern stehen.