Vorteile und Nachteile von Laminat
Laminat ist ein mehrschichtiger Fußbodenbelag, dessen Elemente und Schichten zusammengepresst werden. Je nach Ausführung werden dabei Spanplatten oder Holzfaserplatten als Trägerplatten genutzt. Deren Oberseite wird mit einem Dekorpapier versehen, das in der Regel eine natürliche Holzstruktur imitiert. Diese Oberfläche wird zusätzlich versiegelt, um sie vor Kratzern und anderen Einwirkungen zu schützen. Unterhalb der Trägerplatten wird mitunter zusätzlich eine Trittschalldämmung befestigt, alternativ kann diese jedoch auch vom Laminatboden unabhängig verlegt werden.
Vorteile
Ein klarer Vorteil von Laminat gegenüber Echtholzböden besteht im Preis. Laminat sieht täuschend echt aus, kostet dabei aber viel weniger Geld. Alle Vorteile im Überblick:
- Preiswerter als Parkett, beginnend bei fünf Euro pro Quadratmeter
- Authentische Nachahmung von Echtholz, Naturstein, Fliesen und Co.
- Strapazierfähig mit langer Lebensdauer
- Besonders für Räume mit hoher Beanspruchung und Nutzung geeignet
- Leicht in Eigenregie zu verlegen – dank Klick-Technik, was zusätzliche Kosten spart
- Leicht zu reinigen
Gerade auch in Haushalten mit kleineren Kindern oder Haustieren ist Laminat ideal. Besonders dann, wenn Familienmitglieder mit Hausstauballergien zu kämpfen haben, bietet sich Laminat als Bodenbelag an.
Nachteile
Laminatfußböden haben neben all den Vorteilen auch Nachteile. Dazu gehören:
- Laute Trittgeräusche, was eine Trittschalldämmung erforderlich macht
- Laminat kann sich elektrostatisch aufladen
- Nicht in feuchter oder nasser Umgebung einzusetzen, da das Material aufquellen kann. Die Nutzung von Laminatboden in Räumen wie Badezimmer und Küche sind daher nicht empfehlenswert.
Fußböden mit Laminat ausgelegt, sind optisch genauso schön wie ein echter Holz-Parkettfußboden. In vielen Fällen können Betrachter auch keinen Unterschied feststellen; lediglich bei der Haptik kommt die „Wahrheit ans Licht“, denn Holz fühlt sich wärmer und natürlicher an als Laminat. Viele Verbraucher entscheiden sich jedoch aus guten Gründen für Laminat: Es ist preiswerter als Parkett, praktisch, sieht gut aus und es lässt sich in Eigenarbeit verlegen. Bei den Dekoren gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Alle Holzsorten von hell bis dunkel, farbiges Laminat, mit verschiedenen Motiven bedruckt, in unterschiedlichen Steinoptiken, matt oder mit einer hochglänzenden Oberfläche – Sie haben die Qual der Wahl.
Laminat verlegen – auch für Laien spielend möglich
Laminat gehört mit zu den beliebtesten Bodenbelägen in Deutschland. Es gibt ihn in verschiedenen Preisklassen, er ist pflegeleicht, sieht wertig aus und das Beste für viele Heim- und Hobbywerker ist, dass dieser Boden sich einfach selbst verlegen lässt. Sie benötigen keinen Handwerksbetrieb, sondern können sich beim Fachhändler oder auch im Baumarkt über die Verlegung beraten lassen. Selbst Laien, die vorher noch niemals einen Bodenbelag verlegt haben, trauen sich an die Laminatverlegung heran.
Die einzelnen Dielen sind oft bereits mit einer Trittschalldämmung ausgestattet, so dass sie lediglich mit dem Click- und Lock-Verfahren zusammenzustecken sind. In Mietobjekten mit Teppichboden kann Laminat einfach darüber verlegt werden. So haben Sie nicht die Arbeit, den alten Teppichboden zu entfernen und dann einen neuen zu verlegen, sondern können gleich mit der Verlegung des Laminates beginnen. Der alte Teppich unter dem Laminat fungiert als zusätzlicher Trittschallschutz und als Wärmedämmung. Einfacher lässt sich ein Bodenbelag nicht verlegen.
Bevor es an das Verlegen geht, müssen sich die Laminatplatten akklimatisieren. Lagern Sie alle Paneele mindestens 48 Stunden in dem Raum, in dem sie später den Boden zieren sollen. Die Raumtemperatur sollte bei 18 Grad Celsius liegen, die Luftfeuchtigkeit maximal 70 Prozent betragen.
- Während das Laminat sich langsam an das Raumklima gewöhnt, geht es daran, den Untergrund zu überprüfen.
- Dieser muss trocken, sauber und ausreichend fest sein, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Unebenheiten sollten vor dem Verlegen unbedingt angeglichen werden.
- Anschließend den Unterboden und die Trittschalldämmung verlegen und an den Nahtstellen verkleben – und schon geht es mit dem eigentlichen Laminatboden weiter.
Dehnungsfuge nicht vergessen!
Los geht es in der linken Raumecke. Schneiden Sie die Längsfedern der ersten Paneelreihe ab und legen Sie sie an die Wand. Das letzte Paneel müssen Sie in der Regel zuschneiden – mit dem Reststück können Sie den Anfang der nächsten Reihe legen. Damit die einzelnen Laminatplatten optimal ineinandergreifen und das Klick-System zum Tragen kommt, gilt es, sie mit einem Gummihammer erst längs, dann quer festzuklopfen. Auch bei der letzten Reihe müssen Sie meistens noch einmal die Säge ansetzen, um die Platten zuzuschneiden.
Aber Achtung: Vergessen Sie die Dehnungsfuge nicht! Ähnlich wie Parkett arbeitet auch Laminat und dehnt sich im Nachhinein aus. Die Fuge sollte deshalb 10 bis 15 Millimeter betragen – keilförmige Abstandshalter helfen dabei, die Breite einzuhalten.
So pflegen Sie Ihr Laminat richtig
Laminatboden ist robust, pflegeleicht und antistatisch – somit ist ein schnelles Abfegen, Saugen oder nebelfeuchtes Wischen ausreichend. Folgendes ist bei der Laminat-Pflege erlaubt:
- Staubsaugen mit weichem Aufsatz – dabei alle Steinchen und Krümel aufsaugen, damit diese beim Wischen nicht den Boden zerkratzen.
- Feucht, aber nicht nass wischen!
- Optional einmal trocken nachwischen – dies ist aber nicht zwingend erforderlich, es sei denn, Sie stellen fest, dass Sie zu nass gewischt haben.
Es werden zwar extra Zusätze für die Laminatpflege verkauft, diese sind aber nicht erforderlich.
Reparaturen durchführen
Für den Laminatboden gibt es handliche Reparatursets. Geht einmal etwas schief und Sie haben eine Macke im Boden oder wellt sich ein Brett auf, nachdem Sie zu nass gewischt haben oder ein Kind unbemerkt Wasser verschüttet hat, können Sie selbst Hand anlegen, um Ihren Boden auszubessern. Mit Wachs lässt sich beschädigtes Laminat reparieren. Dazu wird das Wachs erhitzt und in die Macken gegossen.
Trends und Optiken von Holzoptik bis Hochglanz
Laminatboden für den Wohnbereich gibt es in zahlreichen Nuancen, Farben – bedruckt und mit verschiedenen Schichten. Das Sortiment ist gewaltig, doch mit unserem Produktfinder finden Sie bedarfsgerechte Produkte passend zu Ihrem Stil. Im Trend liegen:
- Laminat in Fliesenoptik
- Echtholz-Optik
- Eiche- und Buche-Designs
- Laminat in Grau und Weiß
- Hochglanz Laminat
Helle Böden sind beliebt und passen hervorragend zu einer dunkleren Einrichtung, aber auch zum Boho-Stil. Für letzteren eignet sich außerdem eine rustikale Holzoptik – ob hell oder dunkel spielt dabei keine Rolle.
So entsorgen Sie altes Laminat
Haben Sie Ihren alten Boden statt oder ein Haus kernsaniert, in dem altes Laminat verlegt ist, fragen Sie sich womöglich, wie der ausrangierte Laminatboden korrekt entsorgt wird. Da Laminatböden überwiegend aus Holz bestehen, lassen sie sich wiederverwerten oder verbrennen. Das bedeutet, dass Sie ausgedientes Laminat in kleinen Mengen (Verlegereste, Einzelteile) einfach über den Restmüll oder den Hausmüll entsorgen dürfen.
Jedoch sollten Sie vor der Entsorgung darauf achten, den Laminatboden von Kleberückständen und anderen anhaftenden Baumaterialien zu entfernen. Da bei einer umfassenden Sanierung eine größere Menge Laminat anfallen dürfte, ist die Entsorgung über den Hausmüll eher langwierig. Die meisten Städte nehmen an ihren Wertstoffhöfen vorgegebene Mengen kostenfrei an. Bis zu welcher Menge dies bei Ihnen vor Ort möglich ist, sollten Sie vorab in Erfahrung bringen.
Besteht Ihr Laminat aus Holzfasern und Harz, erfüllt der ausgediente Boden durchaus noch einen weiteren Nutzen – dann können Sie den Laminatboden einfach im hauseigenen Kamin, Ofen oder in einer Feuerschale verbrennen. Laminat ist leicht entflammbar. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass Ihr Laminat keine Schadstoffe enthält. Entspricht das Material nicht den genormten Vorgaben, ist das Verbrennen aus gesundheitlichen Gründen verboten.
Kosten für Laminat und Verlegearbeiten
Laminat können Sie nahezu überall günstig kaufen, wo es Bodenbeläge gibt. Benötigen Sie wenig Material, lohnt es sich, nach Laminat-Restposten Ausschau zu halten. Die Preise für Laminat liegen bei fünf bis 15 Euro pro Quadratmeter. Hochwertigeres Design-Laminat kostet 30 Euro pro Quadratmeter oder mehr.
Lassen Sie das Laminat verlegen, entstehen für die Dienstleistung selbstverständlich weitere Kosten. Für das Verlegen durch einen Bodenleger fallen zusätzlich etwa 15 bis 35 Euro pro Quadratmeter an. Möchten Sie den Bodenbelag selbst verlegen, benötigen Sie für die Verlegearbeiten einen Laminatschneider. Diesen können Sie kaufen oder in Baumärkten sowie dem Fachhandel leihen.
Bevor Sie Laminat kaufen, sollten Sie die Angebote verschiedener Hersteller und Händler vergleichen. Achten Sie dabei nicht nur auf die Anschaffungskosten, sondern auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein hochwertiger Laminatboden, der sich zudem komfortabel verlegen lässt, ist durch seine Langlebigkeit günstiger als eine billige Alternative mit Qualitätsmängeln.