Beim Thema Eigenheim zeigt sich, welcher Wohntyp Sie sind. Ein bereits fertig gestelltes Haus kaufen und nach eigenen Wünschen renovieren? Oder lieber auf ein so genanntes Architektenhaus und damit auf Individualität setzen? In diesem Artikel widmen wir uns dem frei geplanten Haus. Dabei gehen wir auf Vorteile, Planungsmöglichkeiten und Kosten des mit einem Architekten geplanten Hauses ein.
Um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, müssen Sie nicht unbedingt nach bereits gebauten Immobilien Ausschau halten. Diese setzen nämlich nicht nur Grenzen in Sachen individueller Wohnwünsche, oftmals sind hohe Sanierungskosten älterer Immobilien zu befürchten.
Steht die Entscheidung für den Hausbau, haben Bauherren die Qual der Wahl; sie müssen sich zwischen Architektenhaus und schlüsselfertigem Haus entscheiden. Steht beispielsweise ein energiesparendes Passivhaus auf der Wunschliste, ist es naheliegend, ein Fertighaus zu kaufen. Diese Häuser haben viele Vorteile, besonders wenn es um eine effiziente Wärmedämmung und niedrige Heizkosten geht.
Es gibt aber auch einen entscheidenden Nachteil. Viele günstige Fertighäuser sind sogenannte Musterhäuser und lassen keinen oder nur einen sehr kleinen Spielraum, wenn es um die Architektur geht. In der Regel müssen Sie ein solches Haus so kaufen, wie es geplant wurde. Während Musterhäuser nach einem bereits vorhandenen Bauplan errichtet werden, steht fest: Das Architektenhaus ist ein echtes Unikat. Mit einem frei geplanten Haus lassen sich individuelle Wünsche und Ideen umsetzen, schließlich wird das neue Zuhause zusammen mit einem Architekten geplant. Beim frei geplanten Haus handelt es sich also nicht um eine spezielle Bauweise. Stattdessen bezeichnet eine solche auch als Architektenhaus bekannte Immobilie die Entstehung eines Hauses in Zusammenarbeit mit einem Architekten:
Entscheiden Sie sich für ein Architektenhaus, profitieren Sie von zahlreichen Vorteilen. Zu diesen gehören zum Beispiel
Ein gängiges Vorurteil gegenüber Architektenhäusern ist, dass sie viel teurer seien als Fertighäuser – die individuelle Entfaltungsmöglichkeit spiegle sich automatisch in den Kosten wider. Das ist so aber nicht zu pauschalisieren:
Ein konkreter Preis für ein Architektenhaus lässt sich zwar nicht beziffern, doch wir geben Ihnen einen Überblick darüber, wie sich die Gesamtkosten für ein solches Haus zusammensetzen. Wie bei einem Hausbau üblich, addieren sich Grundstückskosten, Erschließungskosten, Kosten für Außenanlagen, Kosten für einen Keller, Einrichtungskosten, Baukosten, Baunebenkosten sowie eventuelle Zusatzkosten durch zeitliche Verzögerungen. Die Kosten für den Architekten kommen noch dazu.
Die Honorarverordnung für Architekten (HOAI) unterteilt sich in neun verschiedene Leistungsphasen. Wie hoch die Mehr-Ausgaben für den Architekten sind, hängt also davon ab, wie viele und welche Leistungsphasen Sie an den Architekten vergeben. Nachfolgende Auflistung zeigt Ihnen, wie sich das Architektenhonorar in den einzelnen Leistungsphasen zusammensetzt.
Die Höhe des Architektenhonorars richtet sich immer nach der Höhe der anrechenbaren Baukosten und liegt durchschnittlich bei 15 Prozent der Bausumme. Auch Leistungsumfang und Projektaufwand haben einen Einfluss darauf, wie teuer das frei geplante Haus letztendlich ist.
Bei einem Architektenhaus lassen sich verschiedene Stile und Bauweisen realisieren, etwa Massivhaus, Holzhaus, Bungalow oder mehrstöckige Villa. Begeben Sie sich auf die Suche nach einem Architekten, sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass manche Architekten möglicherweise auf bestimmte Stile oder Bauweisen festgelegt sind. Haben Sie einen passenden Architekten gefunden, besprechen Sie mit, für welche Leistungsphasen eine Zusammenarbeit geplant ist. Beauftragen Sie ihn für alle neun Leistungsphasen, ist er als Fachmann von Beginn an bis zum Einzug an Ihrer Seite.
Ob der Hausbau mit eigenem Architekten tatsächlich das Richtige ist, hängt von den eigenen Vorstellungen und Wünschen, aber auch vom Budget ab. Möchten Sie beim Hausbau nicht auf Individualität verzichten und dennoch Geld sparen, gibt es viele Möglichkeiten.
Lassen Sie Ihr Haus als Energieeffizienzhaus planen, können Sie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum Beispiel einen Kredit mit attraktiven Konditionen erhalten. Darüber hinaus bieten sich Standardmaße für Türen und Fenster an. Im Vergleich zu Sonderanfertigungen lässt sich dadurch einiges sparen.