Duscharten
Bevor Sie mit der Badplanung beginnen, sollten Sie sich die Frage stellen, welcher Bad-Typ Sie sind. Hüpfen Sie nur schnell unter die Dusche, um Dreck und Schweiß des Tages von der Haut zu spülen oder stehen Entspannung und Genuss im Zentrum Ihres Badezimmer-Aufenthalts? Wie Sie Ihr Bad nutzen, entscheidet maßgeblich über die Ausstattung und die Wahl der Dusche. In unserer Übersicht stellen wir Ihnen die facettenreichen Möglichkeiten vor, auf die unterschiedlichste Duscharten Ihr Badezimmer bereichern können.
Walk-in-Dusche
Eine Walk-In-Dusche bietet ein freies Duschen. Hier dienen freistehende Glaselemente oder gemauerte Wände als Spritzschutz für den ansonsten offenen Duschbereich. Eine Walk-In-Dusche eignet sich auch für kleine Bäder. Hier können Sie eine Raum-Ecke ideal ausnutzen und die Form Ihrer Dusche selbst bestimmen, indem Sie Länge und Breite eines Sicherheitsglases als Spritzschutz individuell anschaffen. Alternativ können Sie sich als Duschabtrennung auch für einen Duschvorhang entscheiden.
Eckdusche
Eckduschen sind eine raumsparende Lösung und haben dazu noch einen Vorteil: Der Einstieg ist besonders großzügig. Doch auch für eine Eckdusche gibt es zahlreiche Entscheidungen zu treffen. Wie bei allen Dusch-Arten besteht die Möglichkeit, eine niedrige Duschwanne zu installieren oder aber bodengleich mit Gefälle zum Abfluss zu arbeiten, sodass der eigentliche Bodenbelag Ihres Badezimmers (Fliesen) nahtlos mit dem Duschbereich verschwimmt und so optisch eine Vergrößerung des Badezimmers erzeugt.
Neben dem üblichen Dusch-Zubehör entscheiden Sie auch, ob Sie eine Einrahmung der Kabine bevorzugen und welches Türsystem Sie einbauen möchten. Folgende Duschtür-Systeme kommen in Frage:
- Pendeltüren (schwenken nach innen wie außen auf)
- Drehtüren
- Schiebetüren
- Drehfalttür (sorgt für besonders breite Einstiege)
Nischendusche
Eine Nischendusche ist noch einfacher zu installieren und kostengünstiger als eine Eck- oder Runddusche. Denn für eine Nischendusche benötigen Sie lediglich ein Spritzschutz-Element – wie beispielweise eine Glastür. Diese Dusche füllt eine ohnehin gegebene Nische in Ihrem Badezimmer aus. Mit einer Nischendusche können Sie auch Dachschrägen und Treppenstufen je nach Einbausituation im Badezimmer ausnutzen. Sie erschaffen praktisch aus dem Nichts eine brauchbare Duschfläche in Ihrem Badezimmer.
Runddusche
Die Entscheidung für eine Runddusche kann einen platzsparenden Grund haben, lässt sich aber auch aus rein ästhetischen Gründen treffen. Abgerundete Duschwände wirken besonders aus Glas sehr edel und hochwertig. Auch hier haben Sie die Wahl zwischen Duschtasse oder bodengleichem Einstieg. Schwingt die Runddusche mit zwei abgerundeten Türhälften auf, bietet dies einen großzügigen Eintritt in die Dusche.
Kleine Ecken werden mit einer Runddusche optimal ausgenutzt und sorgen im Inneren für mehr Bewegungsfreiheit. Deshalb wird diese Form der Dusche aus raumsparenden Gründen gerne in Vans verbaut. Auch als Antwort auf die Stil- und Designfrage kommt eine Runddusche in Betracht – besonders wenn Sie so einen Stilbruch in Ihrem ansonsten sehr eckigen Bade herbeiführen möchten.
Dampfdusche – das besondere Etwas
Ein wahres Highlight im Badezimmer stellt die Dampfdusche dar. Sie ist die Königin unter den Duschen – ähnlich einem Whirlpool unter den Badewannen. Auch eine Dampfdusche sorgt mit allerlei Ausstattung für besondere Augenblicke. Neben dem wohltuenden Wasserdampf sorgen Massagedüsen für entspannende Muskeln. Eine Dampfdusche zeichnet sich unter anderem durch folgende Aspekte aus:
- Regendusche: Sie wird an der Decke der Duschkabine installiert, wo ebenso LEDs zur Farblichttherapie angebracht werden können. Zusätzlich können Sie auch eine Handbrause anbringen.
- Dampfgenerator: Dieser sorgt für heißen Wasserdampf, der sich wohltuend auf Haut und Atmung auswirkt. Mit dieser Ausstattung zieht ein Hauch Sauna-Flair ins eigene Badezimmer ein.
- Massagedüsen: Perfektioniert wird der Komfort durch den Einsatz von Massagedüsen, die Wasserstrahlen in die Duschkabine befördern und den Körper sanft vitalisieren. Diese Düsen lassen sich je nach Körpergröße individuell einstellen.
Eine Dampfdusche gibt es in sämtlichen Größen. Auch für Paare und Familien gibt es Lösungen mit Sitzmöglichkeiten und Steuerung über Touchscreens im Duschbereich. Auch hier können Sie sich für gerade oder abgerundete Duschwände entscheiden.
Eine Dampfdusche erfordert die Möglichkeit einer guten Belüftung. Insbesondere in Räumen ohne Fenster müssen Sie daher über ein Lüftungssystem nachdenken.
Wenn Sie mehr über die Bedienung und die Reinigung einer Dampfdusche erfahren möchten, schauen Sie sich in unserem Ratgeber zu Dampfduschen um.
Gartendusche – ein Outdoor-Erlebnis
Eine Gartendusche sorgt an heißen Sommertagen für Abkühlung. Für eingedreckte Kinder und Hunde ist eine Outdoor-Dusche auch eine praktische Lösung, um den gröbsten Schmutz draußen zu lassen. Als nützlich erweisen sich Gartenduschen auch beim Camping-Urlaub oder in einem Van. Der Betrieb mit Warmwasser funktioniert in der Regel durch Solarstrom.
Klassische Gartenduschen sind preiswert, höhenverstellbar und bieten verschiedene Brausefunktionen. Je nach Ausführung verfügen Gartenduschen über ein Fassungsvermögen von 20 bis 35 Litern. Auch eine Fußdusche ist oft mit inbegriffen. Haben Sie einen Swimmingpool im Garten eignet sich eine Gartendusche zum vorbereitenden Nasswerden und anschließendem Abbrausen.
Neben mobilen Außenduschen, die sich mit einem Gartenschlauch betreiben lassen, gibt es auch die Möglichkeit eine Gartendusche fest im Garten zu installieren. Für diese Variante gibt es eigene Ablaufsysteme, sofern Sie das Wasser nicht einfach im Boden versickern und ein kleines Schlammloch hinterlassen möchten. Wie Sie günstig zu einem schönen Outdoor-Duscherlebnis kommen, erfahren Sie in unserem Ratgeber zu Gartenduschen.
Alle Dusch-Arten im Überblick
In unserer tabellarischen Ansicht haben wir Ihnen die genannten Duscharten mit Ihren Top-Eigenschaften gegenübergestellt.
Art |
Top-Eigenschaft |
Nutzungstyp |
Walk-In-Dusche |
Offener Duschbereich |
Viel Bewegungsfreiheit und freizügig |
Eckdusche |
Füllt eine Zimmerecke sauber aus und verschenkt keinen Platz |
Geeignet für kleine Bäder aber auch für Familien. Bereits kleine Ecken lassen sich sinnvoll nutzen. Je nach Platz finden auch mehrere Personen gleichzeitig Platz |
Nischendusche |
Kann Dachschrägen und Treppen mitnutzen |
Ideal für kleine und verwinkelte Bäder |
Runddusche |
Platzsparend nach außen und raumschaffend nach innen |
Eignet sich hervorragend für das Herbeiführen von Stilbrüchen |
Dampfdusche |
Wellness-Oase im Badezimmer mit Wasserdampf, Massagedüsen und Regendusche |
Ausgiebige Duschgänge für Spa-Liebhaber. Besonders für begeisterte Sauna-Gänger eine gute Alternative zu Dusche oder Sauna |
Gartendusche |
Mobil oder fest installiert. Die mobile Variante lässt sich überall schnell aufbauen und nutzen |
Für Swimmingpoolbesitzer, Gartenbesitzer oder Reisefreunde ein Must-Have, besonders im Sommer |
Duschwanne
Eine Duschwanne oder auch Duschtasse sorgt dafür, dass Sie beim Duschen nicht gleich das ganze Bad unter Wasser setzen. Lange Zeit herrschten in deutschen Badezimmern tiefe Wannen vor, die sich auch als Fußbad oder Badewanne für Kinder nutzen lassen. Der aktuelle Trend geht hingegen zu flachen Duschtassen. Diese sorgen teilversenkt im Boden für einen flacheren Einstieg in die Dusche.
Der ebenerdige Eintritt in die Duschkabine mit Ablaufrinne zur Wand erfreut sich wachsender Beliebtheit. Je nach Material lassen sich bodengleiche Duschtassen auch mit einem Rollstuhl befahren. Duschtassen gibt es in sämtlichen Größen und Formen und werden daher auch gerne in Vans und Wohnmobilen verbaut.
Duscharmaturen
Die Duscharmaturen sind vielseitig in Farben und Designs. Während sich Dampfduschen zum Teil schon über Touchscreens steuern lassen und so beispielweise ein Thermostat überflüssig machen, ist die Wahl der Armaturen reine Geschmackssache. Vielleicht möchten Sie Ihre Armaturen möglichst in Wand und Decke verschwinden lassen oder auf einen schmalen Designstreifen reduzieren. Oder Sie möchten mit Ihren Armaturen für besonderes Aufsehen sorgen.
Matt schwarze Armaturen liegen derzeit im Trend und werden nicht selten zum Herbeiführen eines Stilbruchs genutzt. Auch die Anlehnung an altrömische oder mediterrane Bäder, wie Sie vielleicht aus dem ein oder anderen Griechenland- oder Orient-Urlaub in Erinnerung sind, ist möglich. Was es in Bezug auf die Duscharmaturen zu beachten gilt, finden Sie in unserem Überblick:
- Anschlüsse für die Badarmaturen sind genormt. Im Grunde gibt es nur drei verschiedene Typen, wobei das Anschließen je nach Bauart immer gleich ist.
- Thermostate finden Sie klassisch drehbar am Wasserhahn, als Teil einer Steuerung via Touchscreen oder klein nahezu versteckt in einem Design, dass sich im Duschbereich schlank von der Wand abhebt. Technisch gibt es zahlreiche Arten, das Thermostat nach Ihren Wünschen unterzubringen.
- Brausen haben mitunter viele verschiedene Funktionen pro Duschkopf. Je nach Empfinden lassen sich Brausen auf Ihre Bedürfnisse anpassen. Von einem harten Wasserstrahl bis zur sanften Regendusche gibt es eine breite Auswahl. Sowohl für Gartenduschen wie Regenduschen bieten sich auch zusätzliche Handbrausen an.
- Aufputzarmaturen bringen Sie ganz einfach auf den Fliesen an. Der Vorteil: Sie können die genormten Armaturen ganz einfach austauschen oder reparieren.
- Unterputzarmaturen benötigen eine Aussparung in der Wand – bei einem Neubau gut zu realisieren. Unterputzarmaturen sorgen für einen cleanen Look. Nachteil: Bei Schäden ist es deutlich komplizierter, Teile auszutauschen.
Materialien und Pflegehinweise
Im Folgenden haben wir Ihnen eine Liste möglicher Materialien und ihrer Eigenschaften erstellt. Für jede Dusch-Art können Sie das für Sie passende Material wählen:
Glas |
Duschkabinen aus Glas schaffen optisch mehr Raum. Ihr Bad wirkt größer. Grundsätzlich ist Glas pflegeleicht und lässt keine Angriffsfläche für Keime und Bakterien. Jedoch sollten Sie Ihre Glaskabine nach jedem Gebrauch mit einem Duschabzieher abziehen, um hartnäckigen Kalkflecken auf Echtglas oder Plexiglas entgegenzuwirken. |
Mineralwerkstoff |
Bei Mineralwerkstoff wird in hochglänzende und seidenmatte Oberflächen unterschieden. Eine Duschwanne aus Mineralwerkstoff fühlt sich durch ihre geringe Wärmeleitfähigkeit warm an. Glatte Oberflächen lassen sich leicht reinigen. Hierzu sollten Sie nur sanfte Putzmittel wie Acrylreiniger nutzen. Von einer dauerhaften Einwirkung von Chemikalien wird abgeraten. Matte Oberflächen dürfen auch mit Scheuermittel gereinigt werden. |
Keramik |
Keramik gilt als hitzebeständig, strapazierfähig, kratzfest und pflegeleicht. Bad-Keramik ist ein Klassiker, der sich auch für Toiletten Waschbecken und Badewannen verwenden lässt. |
Stein |
Eine U-Kabine oder Walk-In-Dusche lässt sich gut mit einer gemauerten Seitenwand aus Stein als Spritzschutz einfassen. Hierzu kommen verschiedene Steinarten in Frage. Neben Naturstein, der auch als Designelement genutzt werden kann, eignet sich auch Marmor. Je nach Musterung und Steinbeschaffenheit sollten Sie auf aggressive Reinigungsmittel verzichten und Pflegehinweise von Herstellern beachten. |
Acryl |
Sanitäracryl ist eines der gängigsten Materialien im Badezimmer. Das Material ist leicht, weshalb besonders in Altbauten oder Vans eine Duschtasse aus Acryl zu bevorzugen ist. Hinzu kommt, dass die glatte Oberfläche pflegeleicht ist. Scheuermilch sollten Sie jedoch nicht zur Reinigung verwenden. Für Sanitäracryl gibt es eigene Putzmittel. |
Formschön und funktional: Duschen gibt es für jede Badezimmer Größe
Als klassisches Maß für eine Duschwanne in kleinen bis durchschnittlich großen Bädern, gilt eine Abmessung von 80 x 80 Zentimetern. Zu den Klassikern zählen aber auch 90 x 90 und 100 x 100 Zentimeter. Die gängigsten Maße für Duschwannen im Überblick:
- 80 x 80 Zentimeter
- 90 x 90 Zentimeter
- 100 x 100 Zentimeter
- 120 x 80 Zentimeter
- 120 x 90 Zentimeter
- 120 x 100 Zentimeter
- 140 x 90 Zentimeter
Vor der Wahl der Duschverkleidung steht immer die Entscheidung für eine Duschwanne, denn die Türen und Spritzschutzwände orientieren sich an den entsprechenden Maßen. In unserem Produktfinder präsentieren wir Ihnen bereits komplette Duschkabinen.
Individuelle Duschen, die auf den Grundriss Ihrer Immobilie zugeschnitten sind, sollten Sie immer planen lassen. Möchten Sie dies in Eigenregie machen, beachten Sie, dass die Abmessung der Verkleidung erst nach Einbau der Duschtasse und mit fertig gefliestem Badezimmer erfolgen kann, damit am Ende wirklich alles millimetergenau passt.
Formen
Eine Dusche muss nicht immer rechteckig sein. Zu den beliebten und erhältlichen Formen zählen:
- Rund
- Halbrund
- Quadratisch
- Rechteckig
- U-förmig
- Fünfeckig
Das kostet Ihre Dusche
Herkömmliche Duschkabinen kosten zwischen 500 und 1.000 Euro. Für eine Walk-In-Dusche sollten Sie 1.000 bis 5.000 Euro einplanen. Wer die Königsklasse der Duschen – eine Dampfdusche – in seiner Bad-Oase verbauen möchte, kann schon ab 500 Euro fündig werden. Je nach Ausstattung und Größe kann sich der Preis aber auch auf 15.000 Euro belaufen.