Ein Eigenheim ist für viele ein Traum. Planst Du Dein Domizil, hast Du die Qual der Wahl zwischen vielen Hausbauarten mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Dabei geht es auch um die individuellen Schwerpunkte, die Du Dir selbst beim Hausbau setzt. Sind für Dich Nachhaltigkeit und Raumklima besonders wichtig? Oder behältst Du die Kosten und den eventuellen Wiederverkaufswert streng im Blick?
Gerade bei einem Haus, dass Dir unter Umständen jahrzehntelang ein Heim bietet, zählt neben der Funktionalität auch die Optik. Bevorzugst Du klassische, massive Bauten, ein rustikales Blockhaus oder hegst Du vielleicht eine Schwäche für Fachwerkhäuser? Hinsichtlich des Bauprozesses gibt es ebenso viele Möglichkeiten: Vom schlüsselfertigen Bau ohne Eigenbeteiligung bis hin zum Bausatzhaus, bei dem Du eigentlich alles selbst erledigst, ist vieles möglich. Im Folgenden haben wir eine Übersicht für Dich zusammengestellt.
Das Maurerhandwerk hat eine jahrhundertelange Tradition und das zu Recht. Ein Massivhaus wird in konventioneller Bauweise am Standort aus Ziegel, Kalksandstein und Beton errichtet und ist eine lohnenswerte Investition, die lange ihren Wert behält.
Der eingesetzte Baustoff hängt maßgeblich von den Anforderungen der Bauleute ab: Leichte, poröse Materialien wie Porenbetonsteine bieten mittlerweile einen hervorragenden Dämmschutz und werden oft mit massiveren Baustoffen ergänzt. Auch Holz als Supplement kommt immer öfter zum Einsatz.
Vorteile:
Nachteile:
Preislich liegt das Massivhaus mit circa 1.500 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter im Mittelfeld.
Fertighäuser erfreuen sich immer höherer Beliebtheit. Keine andere Bauweise ist so schnell und deswegen auch so wenig vom Wetter abhängig. Denn alle Bauteile werden geschützt im Werk des Herstellers produziert und vormontiert. Der eigentliche Aufbau dauert dann nur wenige Tage. Fertighäuser werden oft in Holzständer- oder Skelettbauweise gebaut. Ein für die Statik erforderlicher Rahmen wird bei dieser Bauart mit Wärme- oder Geräuschdämmung gefüllt. Aus diesem Grund ist bei Fertighäusern eine gute Dämmung relativ günstig möglich.
Ein weiterer großer Vorteil ist der meist angebotene Fixpreis. Während beim Massivhaus in einigen Fällen noch versteckte Kosten während der Bauphase hinzukommen, bieten die Fertighaushersteller einen Fixpreis inklusive Garantie an. Oft kannst Du das fertige Musterhaus auch in sogenannten Musterhausparks begehen und besichtigen. Das ermöglicht einen lebensechten Einblick in das spätere Wohngefühl. Die kurze Bauzeit, die bequeme Planung und die Preisvorteile machen Fertighäuser für Bauherren attraktiv.
Mehr Informationen zum Fertighaus findest Du in unserem Magazin unter Fertighäuser » Alle Vor- und Nachteile bei Edle Bauelemente entdecken (edle-bauelemente.de)
Vorteile:
Nachteile:
Das Fertighaus ist mit ungefähr 1.200 bis 1.700 Euro pro Quadratmeter etwas günstiger als ein Massivhaus.
Bauleute mit spezifischen Vorstellungen und einer Vorliebe für individuelle Häuser sind beim Architektenhaus richtig. Planung und Gestaltung finden gemeinsam mit dem Architekten ganz nach Deinen Wünschen statt. Der große Vorteil liegt in der absolut maßgeschneiderten Anpassung des Hauses an die Besonderheiten und Gegebenheiten des Grundstücks, an die Anforderungen und das Budget der späteren Hausbesitzer. Diese Planung braucht Zeit und die Bereitschaft, eng mit dem Architekten zusammen zu arbeiten. Konkrete Ansichten sind deswegen unverzichtbar, damit sich der Prozess der Planung nicht ins Uferlose zieht. Die individuelle Planung schlägt sich auch auf die Kosten nieder: Architekten berechnen im Schnitt zehn Prozent der Baukosten für den Entwurf Deines Traumhauses.
Ein individuell geplantes Haus klingt ganz nach Deinen Vorstellungen? In unserem Magazinbeitrag unter Informatives zum Architektenhaus » im Bauportal Edle Bauelemente (edle-bauelemente.de) findest Du weitere Informationen zum Thema Architektenhaus.
Vorteile:
Nachteile:
Durch die Architektenkosten ergibt sich ein Plus von circa zehn Prozent gegenüber einem Standard-Massivhaus, also etwa 1.650 bis 2.200 Euro pro Quadratmeter.
Der nachwachsende Rohstoff Holz eignet sich perfekt für alle, die besonders hohen Wert auf ein gesundes Raumklima legen. Auch die positiven Dämmeigenschaften des Werkstoffs machen ihn seit Jahrhunderten zu einem beliebten Kandidaten für den Hausbau. Denn Lufteinlagerungen und Zellulose wirken isolierend, sodass nur eine geringe zusätzliche Dämmung mit Wolle oder Ähnlichem ausreicht. Auch der Kreativität sind wenig Grenzen gesetzt:
Bei Holzhäusern ist die fachgerechte Umsetzung besonders wichtig, denn dieser Baustoff ist anfälliger für Witterungseinflüsse als andere Baumaterialien.
Achte beim verwendeten Holz sorgfältig auf die Herkunft. Sind Dir Nachhaltigkeit und Umweltschutz wichtig, sollte der Baustoff für Dein Haus zertifiziert sein. Leider ist die illegale Rodung von tropischen Regenwäldern immer noch stark verbreitet.
Vorteile:
Nachteile:
Die Preise für ein Holzhaus richten sich stark nach den tagesaktuellen Holzpreisen und liegen momentan zwischen 1.800 und 2.500 Euro pro Quadratmeter (Stand Oktober 2022).
Für den Neubau schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) energetische Standards vor. Durch diese Vorgaben ist mittlerweile eigentlich jeder Neubau ein Energiesparhaus. Dennoch existieren Abstufungen, die vor allem für Bauleute mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz wichtig sein können. Ganz abgesehen von den finanziellen Vorteilen, die Dir diese Energieersparnis bringt.
Besonders energieeffiziente Häuser erhalten Fördermittel (beispielsweise von der KfW-Bank). Es lohnt sich, wenn Du Dich nach den aktuellen Möglichkeiten erkundigst.
Vorteile:
Nachteile:
Für das Minus an Energiekosten werden schnell bis zu fünfzig Prozent Plus an Hausbaukosten fällig.
Vor allem im Norden Deutschlands sind besondere Bauweisen auch heute noch sehr beliebt. Fachwerkhäuser und Strohballenhäuser zählen dazu. Die historische Skelettbauweise ist zudem sehr umweltfreundlich, da lediglich Naturbaustoffe wie Holz, Stroh und Lehm verwendet werden. Das sorgt neben positiven Dämmeigenschaften für ein gutes Raumklima. Anders als gedacht sind beide Bauweisen enorm stabil und belastbar – allerdings auch oft teurer als andere Hausbauarten.
Vorteile:
Nachteile:
Besonderes ist teurer: Du musst mit ungefähr 2.500 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Beim Ausbauhaus handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um eine spezielle Bauweise. Sondern eher um eine gängige Bezeichnung für den Grad der Selbstbeteiligung am Hausbau. Der Vollständigkeit halber soll diese Variante, die vor allem dazu dient, Kosten einzusparen, mit erwähnt werden. Hausbaufirmen bieten verschiedene Ausbaustufen an, damit Du ganz nach Wunsch und Können selbst mitanpacken und so beim Hausbau sparen kannst. Als Häuslebauer erledigst Du genau so viel selbst, wie Du möchtest.
Vorteile:
Nachteile:
Die Ersparnis richtet sich nach der Eigenleistung. Wenn Du vieles selbst erledigst, kannst Du schnell einige 10.000 Euro sparen.
Einen Schritt weiter geht das Bausatzhaus: Hier stellt der Haushersteller lediglich den Bausatz und das Baumaterial. Alle Bauarbeiten erledigen die Bauleute selbst. Abhängig vom Know-how werden Bauworkshops angeboten, die noch nötiges Hintergrundwissen vermitteln oder Bauleiter und -Betreuer gestellt. Dies ist vor allem wegen der geltenden Bauvorschriften und Sicherheitsbestimmungen wichtig. Schrecken Dich harte handwerkliche Arbeit und eine längere Bauzeit nicht ab, dann kannst Du mit einem Bausatzhaus Kosten einsparen.
Vorteile:
Nachteile:
Ein kleines Bausatzhaus ist schon ab 50.000 Euro zu haben. Dann bewegst Du Dich unter 100 Quadratmetern und musst noch einiges an Kosten für den Innenausbau dazurechnen.
Die Bezeichnung „schlüsselfertig“ besagt das genaue Gegenteil zum Bausatzhaus: Wenn Du schlüsselfertig baust, möchtest Du keinen Handgriff selbst erledigen. Eigentlich handelt es sich fast um einen einfachen Immobilienkauf: Du wählst und kaufst ein bezugsfertiges Haus – mit dem Unterschied, dass dieses von einem Anbieter für Dich neu gebaut wird.
Prüfe den Bauvertrag und die Leistungsbeschreibung sorgfältig! Verträge können versteckte Zusatzkosten verschleiern und später für ein böses Erwachen sorgen.
Vorteile:
Nachteile:
Bequemlichkeit hat ihren Preis: Hier kommen zwischen 1.400 und 2.500 Euro auf Dich zu.
Bausatzhäuser und Ausbauhäuser in Fertigbauweise sind auf den ersten Blick die günstigste Hausbauart. Du übernimmst möglichst viele Arbeiten beim Hausbau selbst und sparst damit ordentlich Kosten ein. Die Kosten für den Hausbau sind hier aus diesem Grund anfangs am niedrigsten. Auf lange Sicht gesehen ändert sich das Bild:
Bausatzhäuser und Ausbauhäuser in Fertigbauweise sind zwar in der Anschaffung am günstigsten, verlieren beim Wiederverkaufswert jedoch haushoch gegen Massivhäuser. Auch bei dieser Hausbauart gibt es die Möglichkeit, einiges in Eigenregie zu übernehmen und die Anfangskosten sind nur leicht höher als beim Fertighaus. Das Massivhaus, bei dem Du möglichst viel selbst erledigst, ist damit langfristig gesehen die günstigste Bauweise.
Auch das Energiesparhaus ist eine Rechnung wert: Die Anfangsinvestition ist zwar sehr hoch. Im Laufe der Zeit können allerdings Preisvorteile gegenüber anderen Hausbauarten durch die Einsparung von Energiekosten entstehen.
Zu viele Informationen mit zu vielen Vor- und Nachteilen? Finde in unserem Schnellcheck auf einen Blick die Bauweise, die zu Deinem Anspruch beim Hausbau passt.
Fokus Kostenersparnis:
Bausatzhaus, Ausbauhaus, Fertighaus und Architektenhaus mit guter Budgetplanung
Fokus Werterhalt:
Massivhaus wegen Langlebigkeit und hohem Wiederverkaufswert
Fokus Nachhaltigkeit:
Energiesparhaus/
Passivhaus, Holzhaus, Fachwerk- oder Strohballenhaus
Fokus Individualität:
Architektenhaus
Fokus Schnelligkeit:
Fertighaus
Fokus wenig Selbstbeteiligung:
Schlüsselfertig massiv oder als Fertighaus bauen
Fokus viel Selbstbeteiligung:
Bausatzhaus oder Ausbauhaus
Mehr Informationen zu den verschiedenen Hausbauarten oder Förderprogrammen findest Du auch unter: https://www.bsb-ev.de/ oder https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/foerderprogramme/zuschuesse-fuers-eigenheim-so-finden-sie-das-richtige-foerderprogramm-43745