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Das Fertighaus – eine gute Investition?

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Ein eigenes Haus ist ein Traum für viele Menschen. Dabei sind Fertighäuser in den letzten Jahren immer beliebter geworden: Allein im ersten Halbjahr 2021 wurde mehr als jede fünfte Baugenehmigung für ein Ein- und Zweifamilienhaus auf eine Immobilie in Fertigbauweise erteilt – mit 22,7 Prozent so hoch wie noch nie. Das weiß der Bundesverband Deutscher Fertigbau e. V (BDF). Dennoch haben Fertighäuser immer noch einen schlechten Ruf: Qualität und Langlebigkeit werden seit jeher kritisiert. Ist ein Fertighaus also eine gute Investition oder das Massivhaus grundsätzlich sinnvoller? Hier finden Sie wesentliche Fakten sowie die Vor- und Nachteile auf einen Blick.

Behördengänge selbst erledigen

Voraussetzung für den Hausbau: Ein passendes Grundstück muss her. Und das ist in Deutschland Mangelware. Haben Sie eine interessante Fläche gefunden, können Sie sich freuen. Dabei sollten Sie sich als Hausbauer aber stets hundertprozentig sicher sein, dass das Grundstück tatsächlich geeignet ist und bei der entsprechenden Kommune nachfragen. Fertighaushersteller versprechen, dass sie gewährleisten, dass das Grundstück zu den Wünschen der Baufamilie passt. Auch für Behördengänge vor Baubeginn gilt: Bei einem Fertighaus müssen Sie sich als Bauherr selbst darum kümmern. Sie werden dabei meist von einem Fachberater des Hausherstellers unterstützt.

Fertighauswand

Individuelle Hausträume umsetzen

Die Auswahl an Fertighausanbietern ist riesig. Nachdem sich Bauwillige durch einen Wust an Katalogen und Internetseiten gearbeitet haben, führt der Weg häufig in eine entsprechende Ausstellung. Insgesamt gibt es in Deutschland 17 große Fertighausausstellungen. Sie bieten Ihnen eine ideale Orientierungshilfe, um sich den lang gehegten Wunsch nach einem Eigenheim in Fertigbauweise zu erfüllen. Dort steht der Entwurf des neuen Hauses nicht nur auf dem Papier, sondern zum Begehen in Originalgröße.

Doch die Frage ist: Möchten Sie ein Haus von der Stange? Bei einem Massivhaus können Sie als Bauherr eigene Ideen und Wünsche berücksichtigen. Individuelle Lösungen lassen sich realisieren. Vielleicht macht Ihnen gerade dieser Prozess besonders viele Freude und Spaß.

Hersteller von Fertighäusern versprechen mittlerweile außerdem, dass sich individuelle Planungen und Wünsche umsetzen lassen, die gemeinsam besprochen werden. Doch letztlich bleibt das Grundkonzept – das Muster des Hauses – doch immer gleich. Manchmal ist das auch ein Vorteil, weil sich der Grundriss und die Raum-Aufteilung anhand von Musterhäusern leichter nachvollziehen lassen.

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5 Fertighaus-Arten in der Übersicht
Die meisten Fertighäuser werden in Holzbauweise gebaut.
Es gibt fünf Arten:

  1. Beim Fertighaus-Ausbauhauswird der Innenausbau durch Bauherren in Eigenregie geleistet.
  2. Das Bausatzhaus setzt der Bauherr mit einem detaillierten Aufbauplan selbst zusammen. Auch Fertighauswände können als Bausatzhaus errichtet werden.
  3. Verbundschaltechnik wird die Variante genannt, bei der der Bauträger vorgefertigte Holzwerkstoffwände auf der Baustelle mit Beton befüllt.
  4. Möglich ist auch, ein Massivhaus aus Beton als Fertighaus zu kaufen. Dabei werden die Wände in der Fabrik gegossen und vormontiert. Sie werden später vor Ort zusammengesetzt.
  5. Mittlerweile stehen auch Fertighäuser aus einzelnen Ziegelsteinen zur Wahl.

Kellerausbau ist möglich

Für viele Bauherren ist der Keller wichtig. Kellerräume sind beim Bau eines Fertighauses möglich, da diese Gebäude sowohl auf einer Bodenplatte als auch einem Keller errichtet werden können. Einige Fertighaushersteller haben eine eigene Kellerproduktion. Andere arbeiten seit Jahrzehnten erfolgreich mit den entsprechenden Unternehmen der Gütegemeinschaft Fertigkeller zusammen.

Bei Massivhäusern wird auf den Keller auch wegen der hohen finanziellen Mittel oft verzichtet. Die Zusatzkosten variieren stark und sind abhängig von der Bodenbeschaffenheit. Hier müssen Sie als Bauherr genau abwägen, welcher Nutzen eine Unterkellerung für Sie hat oder ob vielleicht eine Teilunterkellerung möglich ist.

Kellerausbau

Kurze Bauzeit ist das große Plus

Es ist der unbestrittene Vorteil von Fertighäusern: Sie können mit einer kurzen Bauzeit rechnen, denn am längsten dauern die Vorarbeiten am Grundstück und Fundament. Die Bauteile der Immobilie werden im entsprechenden Werk vorgefertigt und dann an die Baustelle geliefert. Konkret heißt das: Nach Vertragsschluss beginnt die Fertigung im Werk. Bis zur Lieferung und Montage dauert es bis zu acht Monate. Wenn die Bauteile vom Werk zum Grundstück angeliefert wurden, ist das trockene Haus nach circa zwei Werktagen montiert – inklusive Dach. Dann kann der Innenausbau folgen.

Gewerke planungssicher organisieren

Die Gewerke müssen in entsprechender zeitlicher Abfolge koordiniert werden, damit der Bau reibungslos laufen kann. Hier müssen Sie als Hausbauer eines Massivhauses entscheiden: Möchten Sie all das selbst in die Hand nehmen oder beauftragen Sie ein Unternehmen, das die komplette Planung übernimmt?

Ein Vorteil von Fertighäusern ist, dass alle Leistungen aus der Hand eines Vertragspartners kommen. Der Hersteller koordiniert die Gewerke, sodass die Arbeiten aufeinander abgestimmt sind und planungssicher erledigt werden. So versprechen es die Hersteller.

Erfahrene Handwerker

Qualität ist das A und O

Jeder Neubau in Deutschland unterliegt gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerten. Das gilt auch für ein Haus aus „eigener Hand“. Im Jahr 1989 hat sich die Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau gegründet, die allen Hausherstellern des Verbandes besonders hohe und umfassende Qualitätsstandards abverlangt. Die Einhaltung der Anforderungen wird regelmäßig überwacht und mit dem QDF-Siegel bescheinigt und an den Stand der Technik angepasst.

Bei Fertighäusern ist und bleibt aber die zu dichte Wärmedämmung ein Problem: Sie sind luftdicht gedämmt, damit nur wenig Wärme nach außen gelangt. Dabei bleibt die Feuchtigkeit allerdings auch im Haus, sodass leicht Schimmel entstehen kann, wenn nicht korrekt gelüftet wird.

Das Problem gibt es beim Bau eines Massivhauses eher selten, die Dämmfähigkeit ist ein ganz großer Pluspunkt. Bei fachmännischem Stein-auf-Stein-Bau ist immer eine gute Feuchtigkeits- und Luftzirkulation gegeben. Positiv ist auch der bessere Schallschutz bei Massivhäusern, denn Fertighäuser sind oft nicht schalldicht. Hier stellt sich die Frage, ob ein Fertighaus mitten in der Stadt wirklich Sinn macht.

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Keine Probleme beim Wiederverkauf

Das individuelle Traumhaus, Stein auf Stein massiv gebaut, lässt sich aufgrund der Individualität und Qualität besser wiederverkaufen. Fertighausbesitzer erhalten eine Hausakte, die sie beim Hausbau bekommen. Sie enthält alle Gebäudedetails und Pflegeempfehlungen und wird möglichst bei jeder Instandhaltungsmaßnahme durch den Eigentümer fortgeführt. So soll der Werterhalt des Hauses dokumentiert werden. Dennoch: Beim Wiederverkauf eines Fertighauses müssen Sie als Eigentümer damit rechnen, dass Sie bis zu 15 Prozent weniger Geld erhalten als der Massivhaus-Verkäufer. Der Werterhalt eines Massivhauses bleibt auch nach Jahrzehnten hoch.

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