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Nachhaltige und ökologisch orientierte Bauunternehmen

Der Trend wird zur Norm

Eine Studie der Marktforschungsorganisation “Dogde Data & Analytics“ prognostizierte bereits vor rund sechs Jahren eine weltweite Verdoppelung der Zahl an ökologischen beziehungsweise nachhaltigen Gebäuden bis zum Jahr 2018. Die international angelegte Studie mit mehr als 1.000 befragten Experten belegte die anhaltende Bewegung im nachhaltigen Bauen. Das ist auch bei deutschen Bauunternehmen längst angekommen, die zunehmend auf nachhaltige Bauweisen und Materialien setzen. So vermeldet die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) auch 2021 als Rekordjahr für die Anmeldung von DGNB-Zertifizierungen.

Ökologisch orientierte Bauunternehmen achten zusätzlich auf die Verwendung von regional vorhandenen Baustoffen und umweltfreundlichen Ausbaumaterialien. Der Fachingenieur plant die Heizung perfekt auf Bedarf und Gebäude abgestimmt und empfiehlt im nachhaltigen Haus regenerativ arbeitende Systeme wie zum Beispiel Wärmepumpen oder Solarkollektoren.

Auch im Innenbereich können Sie auf ökologisch einwandfreie Baustoffe achten: Natürliche Bodenbeläge sowie Kalk- oder Lehmfarbe überzeugen durch ihre emissionsarmen Inhaltsstoffe und hervorragenden Wohneigenschaften.

Im Innenausbau kommen Naturbaustoffe zum Einsatz, die umweltfreundlich hergestellt werden und optimalerweise schnell wieder nachwachsen. Ein weiteres Beispiel dafür ist das vielseitige und widerstandsfähige Bambusparkett.

Neben diesen konkreten Beispielen berücksichtigen nachhaltig arbeitende Baufirmen außerdem folgende Faktoren:

  • Der Energiebedarf des fertigen Gebäudes soll so gering wie möglich sein.
  • Der Verbrauch von Betriebsmitteln wird minimiert.
  • Es kommen vorwiegend wiederverwertbare Baustoffe und Bauteile zum Einsatz.
  • Durch die Verwendung regional verfügbarer Baustoffe wird der Energieeinsatz für den Transport gesenkt.
  • Die verwendeten Materialien können ohne Risiko in natürliche Stoffkreisläufe zurückgeführt werden.
  • Für das Gebäude entstehen praxisorientierte Nachnutzungsmöglichkeiten.
  • Naturräume werden geschont.
  • Durch flächensparendes Bauen und ein geringes Maß an Versiegelung bleiben Versickerungsräume und Lebensräume erhalten.

Besonders wichtig: Beim nachhaltigen Bauen wird die Schonung von Ressourcen und Energie über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt, denn nachhaltig bedeutet auch ganzheitlich. Betroffen sind davon zum Beispiel die Rohstoffgewinnung oder auch die Nutzungsdauer des Gebäudes.

Bei der Betrachtung von nachhaltigem Bauen wird oft das sogenannte Dreisäulen-Modell zurate gezogen, bestehend aus: Ökonomie, Ökologie und Sozialem:

  • Ökonomie: Gebäude wirtschaftlich sinnvoll und über dessen gesamten Lebenszyklus betrachten
  • Ökologie: Ressourcen- und umweltschonender Bau von Gebäuden
  • Soziales: Hier stehen der Nutzer und seine (gesundheitlichen) Bedürfnisse im Fokus

Von nachhaltigem Handeln kann also dann gesprochen werden, wenn diese drei Dimensionen in Einklang gebracht sind.

Ökologisches Bauen ist heute keine Frage des Preises mehr. Durch die anhaltend hohe Nachfrage nach mehr Umweltbewusstsein sind inzwischen viele nachhaltige Baustoffe auf einem Preisniveau angelangt, das auch für hochwertige konventionelle Baustoffe verlangt wird. Nur „Billig-Angebote“ unter den konventionellen Baustoffen können noch einen Preisvorteil geltend machen, doch hier stimmt oft die Qualität nicht und so ist ohnehin dringend davon abzuraten. Betrachten Sie das fertige Gebäude gemäß des Nachhaltigkeitsgrundsatzes ganzheitlich und berücksichtigen Wohnqualität, Pflege, späteres Recycling, Energie und CO2-Bilanz, dann ist ökologisches Bauen günstiger – für den Geldbeutel, die Gesundheit und die gesamte Umwelt.

Weitere Quellen für Ihre Recherche

  • Auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gibt es zahlreiche Informationen wie verschiedene Leitfäden rund um das Thema ökologisches Bauen.
  • Für weiterführende Details kann sich beispielsweise ein Blick in den Leitfaden „Bauprodukte: Schadstoffe und Gerüche bestimmen und vermeiden“ lohnen. Darin sind die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Umwelt- und Gesundheitsanforderungen an Bauprodukte – Ermittlung und Bewertung der VOC-Emissionen und geruchlichen Belastungen“ zusammengefasst. (Herausgeber: Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung)
  • Auch die Broschüre zum „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ enthält lesenswerte Anregungen zum Thema.
  • Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e. V. vereint zahlreiche Pioniere in Sachen Nachhaltigkeit unter einem Dach. Online können Sie gezielt nach BNW-Mitgliedern in Ihrer Region suchen.
Bambusbaum

Auch bei den Fertigbauhäusern gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter, die auf eine ökologische und nachhaltige Bauweise achten. Zu ihnen zählen beispielsweise Baufritz, WeberHaus, Naturhaus oder Schwörer Haus. Möchten Sie sich informieren, finden Sie auf den Webseiten der Hersteller oder zahlreichen Übersichtsseiten zum Thema Fertighaus mehr Wissenswertes.

Für die Nachhaltigkeits­zertifizierung eines Neubaus mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erhalten Sie eine zusätzliche Förderung.

Neben der KfW haben die meisten Bundesländer und Städte regionale Fördermaßnahmen auszuweisen, die sich lohnen können. Architekten oder Bauunternehmer, die mit ökologischen Aspekten vertraut sind, helfen Ihnen auch bei der Fördertopfsuche weiter.

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