Seit Menschengedenken sind Erdenbürger von seinem magischen Lichtschein und seiner Eigenschaft als Wärmespender fasziniert: Feuer spendet Geborgenheit. Gerade jetzt, wenn die Abende wieder kühler werden, wünschen sich Gartenbesitzer oft eine heimelige Feuerstelle auf der Terrasse oder direkt im Garten. Die Industrie hat den Trend schon vor Jahren erkannt und bietet zahlreiche Varianten: Feuerkörbe oder Ethanolkamine, Feuerschalen oder Terrassenöfen und sogar Kamintische.
Beim Verbraucher verursacht diese Flut an Angeboten häufig eher Verwirrung und Ratlosigkeit als einen konkreten Kaufwunsch. Wo genau liegen die Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten, was gilt es zu beachten und gibt es Alternativen? Wir klären auf.
Zunächst ein paar Worte zur rechtlichen Situation. Die gute Nachricht: Das Aufstellen von handelsüblichen Feuerschalen und Feuerkörben im Garten mit weniger als einem Meter Durchmesser ist grundsätzlich nicht genehmigungspflichtig. Bei größeren oder offenen Feuerstellen sollten Sie sich vorab informieren. Gesetzlich vorgeschrieben ist: Eigentümer und Nachbarn dürfen durch die Feuerstelle in Ihrem Garten nicht gefährdet oder durch Rauch-, Ruß- oder Staubentwicklung belästigt werden. Aus diesem Grund existieren auch Auflagen hinsichtlich des Brennmaterials, die Sie im Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) und den jeweiligen Landes-Immissionsschutz-Gesetzen finden.
Es dürfen nur „zulässige Brennstoffe“ verwendet werden. Dazu zählen naturbelassenes Holz in Stücken, Holzbriketts und Holzkohle. Auch die Zeiten für das Feuern und der Ort der Feuerstelle werden gesetzlich von den jeweiligen Bundesländern oder Gemeinden geregelt. Näheres erfahren Sie beim zuständigen Ortsamt, das die Genehmigung erteilt. Die örtliche Feuerwehr oder das Umweltbundesamt können bei Fragen rund um die Brandschutzregeln ebenfalls weiterhelfen.
Sie sind sich sicher, an welchem Platz Ihre Outdoorfeuerstelle stehen soll? Dann kommt eine weniger mobile oder sogar fest installierte Lösung infrage. Dazu eignen sich entweder sogenannte schwere Terrassenöfen oder aber ein selbst gebauter Außenkamin. Bei den Öfen wird zwischen zwei Varianten unterschieden, die sich vor allem hinsichtlich ihrer Designs und Materialien voneinander abgrenzen: der klassische Terrassenofen oder der Mexikoofen. Während der Terrassenofen meistens aus Stahl oder Gusseisen hergestellt wird, werden für die bauchigen Mexikoöfen vor allem Ton, Terrakotta und Keramik verwendet.
Bei manchen Terrassenöfen sind Zusatzelemente für das Grillen oder Pizzabacken erhältlich. Letztendlich ist es Geschmacksache, für welche Variante Sie sich entscheiden und eine Frage des Budgets. Denn die Preisspanne für Terrassenöfen liegt zwischen achtzig Euro für die Einsteigervariante und weit über zweitausend Euro für Designerstücke, die jedoch eher als Grillkamin zu bezeichnen sind.
Sind Sie gern kreativ und möchten Ihren Kamin selbst bauen, sollten Sie einiges beachten. Ganz oben auf der Liste steht die Baugenehmigung. Werden Betreiber und Nachbarn durch den Außenkamin nicht gefährdet oder durch Rauch-, Ruß- oder Staubentwicklung belästigt, sieht es damit gut aus. Der Rest bleibt nach Berücksichtigung aller Sicherheitsmaßnahmen ganz ihrem Einfallsreichtum überlassen. Ob Ihr Kamin größer oder kleiner, mit hellen oder dunklen Steinen gemauert, mit Extrafächern versehen oder zu beiden Seiten offen sein soll – all dies sollten Sie vorab gründlich abwägen. Denn wenn der Außenkamin einmal steht, ist er nicht so leicht wieder zu entfernen. Dafür kann er ganz nach Ihren Wünschen und Vorstellungen gestaltet und an den Stil Ihrer Immobilie angepasst werden. Gute Tipps und Bauanleitungen finden Sie hier oder hier.
Möchten Sie kurzfristig und günstig ein sicheres Lagerfeuer in Ihren Garten zaubern, können Sie alternativ auf eine Feuerschale oder einen Feuerkorb zurückgreifen. Bei einem Feuerkorb handelt es sich um die Nachbildung eines offenen Korbes. Das Feuer wird durch Gitterstäbe aus Metall an der Ausbreitung gehindert, während gleichzeitig genug Luft durch die Seiten hineinströmen kann. Eben diese Aussparungen sorgen aber für den Nachteil von Feuerkörben: Glut kann leicht zu den offenen Seiten herausfallen und es bildet sich unter Umständen starker Funkenflug. Ein sicherer Standort mit feuerfestem Boden und ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien ist deshalb extrem wichtig. Geeignet als Untergrund sind zum Beispiel Stein, Kies, Sand oder feuerfestes Metall. Stellen Sie einen Feuerkorb niemals auf trockenem Gras oder in der Nähe von trockenem Laub oder Pflanzen auf. Für wen der Funkenflug zum Original-Feuerfeeling gehört, der kommt mit einem Feuerkorb sehr günstig und schnell zum wärmenden Licht im Garten.
Im Gegensatz zum Feuerkorb ist eine Feuerschale ein eher flaches Behältnis. Die Luft kommt in diesem Fall von oben und die Gefahr von herausfallender Glut und seitlichem Funkenflug ist dank der geschlossenen Schale gebannt. Lediglich über dem Feuer kann es zu Funkenflug kommen, der sich abhängig vom Wind verbreiten kann. Auch hier gilt: Ein feuerfester Untergrund und ausreichend Sicherheitsabstand sind ein Muss.
Feuerschalen sind bequem zu handhaben und können an einem beliebigen Ort mit feuerfestem Untergrund im Garten oder auf der Terrasse aufgestellt werden (Belästigung der Nachbarn beachten!). Sie werden in unterschiedlichen Materialien angeboten: Modelle aus Ton, Terrakotta oder Keramik sind kleiner und unter Umständen nicht frostsicher. Gusseisen, Stahl und Eisen sind robuster. Besonders Edelstahlprodukte sind oft edler gearbeitet. Auch Kunststein-Varianten werden mittlerweile angeboten und überzeugen durch lange Haltbarkeit und einen natürlichen Charme. Accessoires wie ein Auflagebrett oder Grillrost erweitern die Einsatzmöglichkeiten als Grill, Beistelltisch oder Hocker.
Die offenen Gefäße erleichtern die Entsorgung der Asche und bleiben zudem bei Nichtbenutzung trocken, wenn sie umgedreht werden. Manche Feuerschalen werden direkt mit Deckel geliefert, der zu einem schnellen Löschen des Feuers verhilft, wenn es zu windig wird oder ein behaglicher Abend im Freien beendet wird. Die Preisspanne reicht von dreißig Euro für eine einfache, gusseiserne Feuerschale bis zu eintausend Euro für hochwertige Edelstahl-Designer-Modelle.
Eine weitere mobile Alternative zu den Feuerschalen stellt der Ethanolkamin dar. Auch das Aufstellen und Betreiben eines handelsüblichen Modells bedarf in der Regel keiner Genehmigung. Ob alles rechtens und sicher ist, zeigt ein entsprechendes TÜV-Zertifikat am Produkt. Der Betrieb ist bequemer als bei anderen Outdoor-Feuerstellen, denn diese Kamine verfügen über einen Tank, der oft Brennstoff für mehrere Stunden bereithält. Zudem müssen Sie keine Asche und Ruß entsorgen und sich keine Gedanken über die Qualmentwicklung machen, da Ethanol sauber verbrennt.
Die Optik des Ethanolkamins ist moderner als bei anderen Feuerstellen, häufig werden sehr edle Modelle aus Glas und Edelstahl verkauft. Manche Ausführungen sind in einen Tisch integriert oder können sogar vermauert werden, damit sie einen dauerhaften Platz im Garten bekommen. Bei Aufstellung des Ethanolkamins – ob im Garten oder auf der Terrasse – ist Standfestigkeit besonders wichtig, denn ein Kippen des Kamins kann Lebensgefahr bedeuten.
Zudem sollte der Aufstellungsort windgeschützt sein und – wie bei allen anderen Feuerstellen – genug Abstand zu brennbaren Materialien aufweisen. Besonders heikel ist das Befüllen: Solange der Kamin brennt oder noch heiß ist, darf auf keinen Fall befüllt werden. Sonst kann es zu einer Verpuffung und zu einem Brand kommen. Das Ethanol-Nachfüllgefäß immer sofort wieder schließen und nicht neben dem Kamin stehen lassen! Der Preis für mittelgroße Modelle startet bei circa einhundert Euro und kann bis in die Tausende für hochwertige Designstücke gehen.