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Baukosten pro Quadratmeter – so viel kostet ein Eigenheim (mit Expertentipps)

Was sind Baunebenkosten?

Eine der Kostengruppen der DIN 276 sind die Baunebenkosten. Was genau ist darunter zu verstehen? Alles, was nicht unmittelbar zum Prozess des tatsächlichen Bauens gehört, aber dennoch beim Hausbau auf Dich zukommt, fällt unter die sogenannten „Baunebenkosten“. Sie machen im Durchschnitt immerhin ungefähr 15 bis 25 Prozent der Kosten für den eigentlichen Hausbau aus und müssen zusätzlich miteingerechnet werden, damit es kein böses finanzielles Erwachen gibt. Baunebenkosten können beispielsweise folgende Posten sein:

  • Die Planung des Baus
  • Bauingenieure
  • Architekten
  • Statikberechnung
  • Baugenehmigung
  • Bauvertrag
  • Eintrag ins Grundbuch
  • Notarkosten
  • Grunderwerbsteuer
  • Maklerprovision für den Erwerb des Grundstücks
  • Erschließen der Baustelle
  • Erdarbeiten

Tipp: Finanziellen Puffer für unvorhergesehene Kosten einplanen!

Plan immer eine finanzielle Notreserve beim Hausbau mit ein. Im Verlauf des Hausbaus kommen in der Regel ein paar unvorhergesehene Kosten auf Dich zu, die Du sonst teuer nachfinanzieren musst. Finanzexpertin Sandra Lieder vom Darlehensvermittler Dr. Klein verrät Dir, welche Fehler Du auf jeden Fall vermeiden solltest:

„Auch, wenn es zügig vorangehen soll – die Entscheidungen sollten nie vorschnell getroffen werden, zum Beispiel wenn ein Bauunternehmen auf den ersten Blick günstiger ist als ein anderer. Der Teufel steckt im Detail, und das kann kosten.

Das A und O beim Hausbau sind gute Planungen sowie die sorgfältige Prüfung von Angeboten. Verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen, am besten gemeinsam mit Experten, gehört ebenso dazu. Das gilt nicht nur beim Bau selbst, sondern auch bei der Finanzierung. Da hat die eine Bank zwar einen guten Zinssatz, die andere passt aber viel besser zu den Vorstellungen und Lebensplänen – zum Beispiel, wenn Familienzuwachs geplant ist und sich das Einkommen verändern wird. Wer früh so viel wie möglich berücksichtigt, erlebt später keine bösen Überraschungen.“

Exterior view of modern, white house with garage decorated with wood

Warum steigen die Preise?

Die Baukosten pro Quadratmeter sind in den letzten Jahren regional unterschiedlich immer weiter gestiegen. Auch wenn mittlerweile allgemein etwas Ruhe einkehrt, explodieren die Kosten für die Handwerkerleistungen.

  • Zwischen fünf und 20 Prozent mehr musst Du momentan für Rohbau-, Dach-, Erd- oder Zimmererarbeiten bezahlen.
  • Auch das Baumaterial wird immer teurer: teilweise kosten Stahl, Glas oder Holz bis zu 50 Prozent mehr als noch vor drei Jahren.
  • Parallel steigen die Grundstückspreise. Sie haben sich in den letzten Jahren im bundesweiten Durchschnitt mehr als verdoppelt.

Erschwerend hinzu kommt die Steigerung des Marktzinses und damit die Mehrkosten für die Finanzierung.

„Die letzten Jahre waren unglaublich turbulent und mehrere Krisen haben die Kosten in die Höhe getrieben: Corona, der Krieg in der Ukraine und die extrem hohe Inflation haben zu Material- und Lieferengpässen geführt, zu Fachkräftemangel, zur Verteuerung von Rohstoffen, Dienstleistungen und Finanzierungszinsen“, sagt die Expertin Sandra Lieder. „Das macht den Hausbau für viele derzeit schwer. Aber: Niemand sollte die Flinte vorschnell ins Korn werfen. Am besten spricht man einfach mal mit Fachleuten und berechnet gemeinsam, was derzeit – oder in Zukunft – machbar wäre.“

Weitere Spartipps: Förderung, Flexibilität und Vermietung

Wie Du beim Bau außerdem sparen kann, erklärt Finanzexpertin Lieder:

Unbedingt die Förderungsmöglichkeiten – regional und überregional – nutzen! Die KfW zum Beispiel belohnt eine hohe Energieeffizienz mit besseren Förderungen. Hier sollte man aber die Kosten gegen den Nutzen rechnen und schauen, bis wohin sich das lohnt. Zusätzlich unterstützen viele Landesbanken oder Gemeinden beim Bau des eigenen Hauses. Finanzierungsberatende vor Ort helfen hier weiter.

Wer flexibel ist und auch mit weniger Wohnfläche oder kleinerem Garten glücklich werden könnte, sollte das in Betracht ziehen und dies einmal durchrechnen lassen – da lässt sich schnell viel Geld sparen. Offenheit kann sich auch bei der Wahl des Ortes auszahlen: Oft sind Grundstücke ein paar Straßen weiter oder in der Nachbargemeinde noch günstiger als im Traum-Ort.

Ein Extra-Spar-Tipp könnte der Einbau einer Einliegerwohnung sein, wenn eine Vermietung infrage kommt. Damit sind einerseits zusätzliche Einnahmen möglich, andererseits erhöht sich die KfW-Förderung, weil sie pro Wohneinheit berechnet wird, nicht pro Gebäude.“

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