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Renovieren mit Schutz: Warum Sicherheitsschuhe auf dem Bau wichtig sind

Sicherheitsschuhe

Ganz gleich, ob es sich um einen Neubau oder um umfangreiche Renovierungsarbeiten handelt – auf Baustellen lauern viele Gefahren, die zu schweren Verletzungen führen können. Eine gute Sicherheitsausrüstung ist daher ein absolutes Muss. Während viele Menschen zuerst an einen Helm denken, ist es gerade das Schuhwerk, dem mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Es stehen verschiedene Sicherheitsschuhe mit unterschiedlichen Kennzeichnungen zur Auswahl. Unter anderem Arbeitsschützer empfehlen, beim Bauen auf Sicherheitsschuhe der Klasse S3 zu setzen. Doch was zeichnet diese Sicherheitsschuhe aus und wie minimieren sie das Verletzungsrisiko?

Die verschiedenen Klassen bei Sicherheitsschuhen im Überblick

Sicherheitsschuhe werden in verschiedene Klassen von SB bis S5 eingeteilt, wobei „S“ für Sicherheitsklasse steht. Diese Einteilung beginnt mit der Grundklasse SB und steigert sich zu den höheren Klassen S1 bis S5.

Allen Sicherheitsschuhen ist gemeinsam, dass sie nach der Norm DIN EN 12568 einem Aufprall von 200 Joule standhalten müssen, was einem 20 kg schweren Gegenstand entspricht, der aus einem Meter Höhe fällt. Außerdem sind sie immer mit einer Zehenschutzkappe ausgestattet.

  • Schuhe der Klasse S1 zeichnen sich durch einen geschlossenen Fersenbereich, einen Schockabsorber und antistatische Eigenschaften aus.
  • Die Klasse S2 baut auf den Eigenschaften von S1 auf und ergänzt diese um wasserabweisende Eigenschaften. Das Obermaterial dieser Schuhe, in der Regel aus Leder, muss Flüssigkeiten mindestens 60 Minuten lang abweisen.
  • Sicherheitsschuhe der Klasse S3 kombinieren die Merkmale der Klassen S1 und S2 und erweitern diese um eine durchtrittsichere Sohle. Diese Zusatzfunktion macht die Schuhe besonders geeignet für den Einsatz bei Renovierungsarbeiten.

Die Sicherheitsklasse ist der einzige Aspekt, den die Berufsgenossenschaften als Mindestanforderung für passendes Schuhwerk festgelegt haben.

Alle Sicherheitsklassen im Detail

  • Klasse S1: Zehenschutzkappe, Antistatisch, Kraftstoffbeständiges Obermaterial, Fersenbereich gechlossen.
  • Klasse S1P: Eigenschaften wie Klasse S1 + durchtrittsichere Sohle
  • Klasse S2: Eigenschaften wie Klasse S1 + Wasserundurchlässig (bis 60 min)
  • Klasse S2P: Eigenschaften wie Klasse S2 + durchtrittsichere Sohle
  • Klasse S3: Eigenschaften wie Klasse S2 + durchtrittsichere und profilierte / rutschhemmende Sohle
  • Klasse S4: Eigenschaften wie Klasse S2 + Wasserundurchlässig
  • Klasse S5: Eigenschaften wie Klasse S2P + profilierte / rutschhemmende Sohle + wasserundurchlässig

Gerade wenn die Schuhe vom Arbeitgeber gestellt werden, wird oft aus Kostengründen lediglich die Mindestanforderung erfüllt. Schauen Sie gerade hier gut hin und halten Sie bei Bedarf Rücksprache mit den Verantwortlichen in der Firma. Die Sicherheit der Mitarbeiter sollte immer im Mittelpunkt stehen.

Wer Sicherheitsschuhe S3 für sichere Renovierungen sucht, wird bei Strauss in wenigen Schritten fündig. Vom Halbschuh bis zum knöchelhohen Sicherheitsschuh werden mehrere Modelle in unterschiedlichen Ausführungen angeboten.

Auch andere Sicherheitsausrüstung, die der Unfallprävention dient, wird von dem Traditionsunternehmen angeboten. Zu nennen sind Kapselgehörschützer und Atemschutzmasken, die beim Bauen sehr nützlich sind.

Zusatzeigenschaften von Sicherheitsschuhen

Neben den oben genannten Sicherheitsklassen gibt es noch einige Zusatzeigenschaften, welche mittels standardisierter Kürzel zu erkennen sind:

  • A – Antistatische Schuhsohle
  • C – leitfähige Eigenschaften
  • E – Energieaufnahme im Fersenbereich
  • P – Sohle durchtrittsicher (teilweise bereits in den Klassen zu erkennen)
  • CI – Kältebeständig
  • HI – Hitzebeständig
  • FO – Benzin- und Ölbeständig
  • SRA; SRB; SRC – Rutschfeste / Profilierte Schuhsohle
  • WRU – Wasser- und Feuchtigkeitsbeständig

Anhand dieser vielen Klassen und Kürzel können Sie schnell feststellen, dass die Mindestanforderungen lange nicht alle eventuell relevanten Aspekte abdecken können. Weitere Details finden Sie hier.

Sie sollten bei der Auswahl also genau hinsehen und zuvor den individuellen Bedarf ermitteln. In KFZ Werkstätten wären beispielsweise benzinresistente Materialien und eine durchtrittsichere Sohle wichtig. Beide Punkte sind in der Mindestanforderung noch nicht berücksichtigt.

Sollten Sie die Schuhe vor dem Kauf anprobieren können, machen Sie dies am besten nach einem Arbeitstag und nicht etwa am frühen Morgen. Im Laufe des Tages werden die Füße in der Regel etwas „platt“ und somit breiter. Wenn die Schuhe auch am Abend gut sitzen, können Sie den Kauf mit gutem Gewissen tätigen.

Wie minimieren Sicherheitsschuhe S3 Verletzungsrisiken?

Vorstehende Pfeiler, herumliegende Nägel und herabfallendes Baumaterial – die Gefahrenquellen auf einer Baustelle sind vielfältig. Im Sinne einer wirksamen Gefahrenprävention sind S3-Sicherheitsschuhe eine sinnvolle Investition, da sie gleich mehrere Verletzungsrisiken minimieren.

Die Stahl- oder Verbundkappe schützt die Zehen vor Stoß- und Quetschverletzungen. Eine durchtrittsichere Sohle verhindert, dass Nägel und andere spitze Gegenstände durch die Sohle in den Fuß eindringen. Darüber hinaus schützen Sicherheitsschuhe S3 durch ihr robustes Obermaterial vor Schnitt- und Schürfwunden, die beim Umgang mit scharfen oder rauen Materialien entstehen können. Die rutschfeste Sohle sorgt für einen besseren Halt auf unterschiedlichen Untergründen, was besonders bei Arbeiten auf nassen oder öligen Flächen wichtig ist. Mit dem richtigen Schuhwerk lässt sich die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes deutlich verringern.

Wie sollten Sicherheitsschuhe S3 korrekt getragen werden?

Sicherheitsschuhe der Klasse S3 müssen perfekt passen, um ihre Schutzfunktionen vollständig erfüllen zu können. Die Auswahl der richtigen Größe sollte sich an gut passenden Straßenschuhen orientieren. Wichtig ist, dass die Schuhe nicht zu eng sind – es sollte möglich sein, bei ungeschnürtem Schuh einen Finger zwischen Ferse und Schuh einzuführen. Um die Füße an die neuen Schuhe zu gewöhnen und die Bildung von Blasen oder Druckstellen zu vermeiden, ist es ratsam, die Schuhe schrittweise einzutragen.

Die Schuhe sollten immer fest geschnürt sein, um optimale Unterstützung und Stabilität zu gewährleisten, ohne die Blutzirkulation zu beeinträchtigen. Socken, die speziell für die Verwendung mit Sicherheitsschuhen konzipiert sind, können den Komfort erhöhen, Schweiß absorbieren und die Füße trocken halten.

Bauarbeiter mit Holzplanke

Pflegehinweise und wann ein Austausch erfolgen sollte

Um eine hygienische Umgebung für die Füße zu gewährleisten und unangenehme Gerüche zu vermeiden, sollten im Idealfall mindestens zwei Paar Sicherheitsschuhe S3 vorhanden sein. So kann jedes Paar nach Gebrauch 24 Stunden lang gelüftet werden. Das Auslüften der Schuhe kann sowohl in Innenräumen als auch im Freien erfolgen, wobei es zur Vermeidung von Materialschäden wichtig ist, dass die Schuhe nicht in der Nähe von Wärmequellen wie Heizkörpern oder Kaminen sind. Auch direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da sie das Material schädigen kann. Zur Reinigung nach dem Tragen wird empfohlen, die Schuhe mit einer Bürste und lauwarmem Wasser von grobem Schmutz zu befreien. Da viele Sicherheitsschuhe nicht für die maschinelle Reinigung geeignet sind, sollten die Pflegeanweisungen des Herstellers unbedingt befolgt werden.

Verschiedene Anzeichen weisen darauf hin, dass Sicherheitsschuhe ersetzt werden müssen. Dazu gehören offensichtliche Verschleißerscheinungen wie Materialrisse oder abgenutzte Sohlen. Auch wenn Sicherheitselemente wie Stahlkappen oder Zehenschutzkappen ihre Funktion verlieren, ist ein sofortiger Austausch erforderlich.

Fazit: Sicherheitsschuhe S3 sind in manchen Berufen sogar vorgeschrieben

Es gibt keine allgemeine gesetzliche Vorschrift, die das Tragen von Sicherheitsschuhen am Arbeitsplatz für alle Beschäftigten verbindlich vorschreibt. Entscheidend für die Notwendigkeit von Sicherheitsschuhen ist die Durchführung einer umfassenden Gefährdungsbeurteilung. Diese Analyse dient dazu, mögliche Gefahrenquellen am Arbeitsplatz zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zur Minimierung dieser Risiken zu ergreifen. Können trotz aller technischen und organisatorischen Maßnahmen Gefährdungen für die Sicherheit der Beschäftigten nicht vollständig ausgeschlossen werden, ist der Arbeitgeber verpflichtet, persönliche Schutzausrüstungen (PSA) zur Verfügung zu stellen.

In bestimmten Berufsfeldern ist das Tragen von Sicherheitsschuhen aufgrund der spezifischen Arbeitsplatzrisiken Standard. Dazu zählen das Baugewerbe und die Industrie, wo die Gefahr von herabfallenden Gegenständen, Durchtrittsgefahren oder chemischen Expositionen besteht. Auch bei der Feuerwehr und im Rettungsdienst, wo Einsatzkräfte oft in gefährlichen Umgebungen tätig sind, ist der Schutz durch Sicherheitsschuhe essentiell.

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