Grillen war gestern. Nach der vielen Zeit im eigenen Garten wünschen sich Gartenbesitzer heute eine richtige Outdoorküche, die den Wohnbereich nach draußen erweitert und das Urlaubsfeeling nach Hause holt. Die Gartenküche bedient ein Lebensgefühl von Sommer, Freiheit und südländischem Dolce Vita. In den vergangenen Jahren wurde die Nachfrage nach Outdoorküchen deshalb stetig größer. Das haben auch die Hersteller bemerkt und bieten immer mehr Küchenmodelle für den Außenbereich an. Als Vorbild dienen die USA und Australien, bei denen das Barbecue im Garten seit Langem zum Lifestyle gehört.
Bevor Sie Ihre Gartenküche planen, müssen Sie eine wichtige Entscheidung treffen: Möchten Sie Ihre Küche selber bauen, bauen lassen oder wählen Sie vielleicht ein mobiles Küchenelement? Das hängt maßgeblich davon ab, wie viel Küche Sie brauchen:
Eine fest installierte, voll ausgestattete Outdoorküche verfügt über den klassischen Grill, aber zusätzlich über Kochfelder, Spüle, Kühlschrank, eventuell Back- oder Pizzaofen, manchmal sogar über Dampfgarer und Fritteuse. Und genau wie bei den Einbauküchen für den Indoorbereich richten sich die Preise von fertigen Outdoor-Küchen nach Ausstattung und Größe. Kleinere Einzelmodule gibt es bereits ab ein paar Hundert Euro, ein fertiges Küchensystem schlägt schnell mit einer fünfstelligen Summe zu Buche.
Bauen Sie Ihre Küche selbst, hängen die Kosten ebenfalls von Ausstattung und Größe ab. Beim Bau der Schränke, Arbeitsplatte und so weiter können Sie sparen, aber der Preis für Elektro-Geräte, Spüle et cetera bleibt gleich. Insgesamt bewegen sich die Kosten meist zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Diese lassen sich erheblich reduzieren, wenn Sie auf gebrauchte Elektrogeräte zurückgreifen.
Mobile Gartenküchen aus dem Handel sind oft kleiner und im Vergleich zu fest installierten Küchen relativ günstig. Einfache Module mit Grill, Spülbecken und Unterschrank sind schon ab fünfhundert Euro zu haben und lassen sich frei im Garten bewegen. Wünschen Sie sich mehr Luxus, können Sie auch bei mobilen Küchen einiges anlegen. Mobile Luxusmodelle kosten mehrere Tausend Euro. Der große Vorteil dieser Variante liegt in der Flexibilität: Stellen Sie nach einiger Zeit fest, dass der Standort ungünstig ist, können Sie mit Ihrer Küche einfach umziehen. Auch für Unentschlossene ist die mobile Küche günstig, denn fest installierte Außenküchen lassen sich meist nicht ohne Spuren an Haus und Garten entfernen.
Definieren Sie zunächst Ihre Ansprüche an die Gartenküche. Stehen diese fest, ergibt sich daraus der perfekte Standort. Relevant sind vor allem der Zugang zu Versorgungsleitungen für Gas, Strom und Wasser und die Art des Untergrunds. Denn im Gegensatz zum simplen Gartengrill lässt sich der Traum vom Freiluft-Kochen nicht einfach aufbauen. Vor allem in puncto Sicherheit gibt es einiges zu beachten:
Ihre Gartenküche benötigt einen stabilen Untergrund wie Pflaster, Fliesen oder Beton. Ansonsten droht ein Einsinken der schweren Schränke und Geräte im Boden oder ein Reißen der Fugen bei gemauerten Varianten. Im Zweifelsfall lieber den Fachmann fragen oder einen Standort im Garten wählen, der bereits über einen festen Boden verfügt.
Mit Elektrik- und Wasseranschlüssen sollten Sie nicht spaßen. Vor allem dann nicht, wenn diese durch die Witterung Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Strom und Wasser sollten Sie daher immer vom Fachbetrieb verlegen lassen.
Das Baurecht regeln in Deutschland die Bundesländer. Umbauter Raum ist je nach Größe genehmigungspflichtig. Erkundigen Sie sich deshalb immer vorab bei Ihrem zuständigen Bauamt nach den Vorschriften bezüglich Konstruktion, Sicherheit (insbesondere bei Kindern im Haushalt) und Brandschutz Ihrer Gartenküche. Berücksichtigen Sie bei Ihrem umbauten Raum unbedingt die örtliche Feuerstättenverordnung!
Die meisten Partys, Grillevents und Barbecues finden abends statt. Um Ihre Outdoorküche auch in der Dunkelheit voll nutzen zu können, brauchen Sie eine ausreichend helle, passende Beleuchtung. Denken Sie deshalb bei der Stromversorgung an die notwendigen Steckdosen oder Anschlüsse für Lampen. Sie haben zu wenig Steckdosen eingeplant? Im Notfall weichen Sie auf solar- oder batteriebetriebe LED-Außenlampen aus. Im Handel gibt es mittlerweile stilvolle Design-Varianten, die ohne Steckdose auskommen.
Damit Sie beim Kochen weder im Regen noch in der prallen Sonne stehen, ist eine Überdachung für Ihre Gartenküche durchaus sinnvoll. Gleichzeitig schützt ein Dach die Außenküche vor der Witterung und macht sie dadurch deutlich langlebiger. Auch hier bewährt sich der Standort auf der Terrasse. Nicht nur die Nähe zum Haus und seinen Anschlüssen spart Kosten. Auch die meist schon vorhandene Überdachung der Terrasse und der Schutz vor Wind und Kälte, den das Haus bietet, machen die Gartenküche gemütlicher und zahlen sich aus.
Wie viel Platz steht Ihnen für Ihre Gartenküche zur Verfügung? Welche Elektrogeräte möchten Sie nutzen und wie groß sind diese? Egal ob gekaufte oder selbst gemachte Küche: Vermessen Sie Ihren Standort und zeichnen Sie sich einen Plan. Wo soll welches Gerät hin? Wo benötigen Sie einen Schrank, Arbeitsfläche oder Wasser? Die Planung der Küchenform im Außenbereich unterscheidet sich nicht wesentlich von der einer Küche im Innenraum.
Die Idealform ist laut Küchenplanern übrigens das sogenannte Küchendreieck, in welchem die Eckpfeiler Kochfeld/Grill – Spüle – Kühlschrank ein Dreieck bilden. Die drei Punkte sollten dabei nicht weiter als drei Meter voneinander entfernt sein. Aber auch Küchenzeilen, Inselküchen oder u-förmige Küchen haben ihre Vorteile. Die gerade Küchenzeile spart beispielsweise sehr viel Platz und fügt sich oft nahtlos und fast unsichtbar an die äußere Hauswand.
Ganz besonders schön und praktisch kann auch eine Staffelung der Arbeitsplatten- oder Tisch-Höhe in Ihrer Außenküche sein. Indem Sie den vertikalen Raum zum Einsatz bringen, schaffen Sie Platz für unterschiedlichste Zwecke: 75 Zentimeter eignen sich hervorragend für Sitzplätze, 90 Zentimeter sind optimal für das Kochen und Grillen im Stehen und 105 Zentimeter hohe Arbeitsplatten können perfekt für kleine Theken an Ihrer Outdoorküche genutzt werden. So wird das Freiluft-Koch-Erlebnis noch gemütlicher, da alle Gäste bereits während der Zubereitung in Ihrer Nähe verweilen oder helfen können. Win/Win: Kleine Tisch- oder Arbeitsflächen in unterschiedlicher Höhe sorgen für zusätzliche Sitzplätze, die Sie wegen Ihrer Outdoorküche zuvor einbüßen mussten.
Wie bei der Ausstattung ist bei allen verwendeten Materialien der Außenküche auf Wetterfestigkeit und Robustheit zu achten. Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Sonne dürfen den Schränken und Geräten nichts anhaben, wenn Ihre Gartenküche lange leben soll. Outdoorküchen-Hersteller arbeiten grundsätzlich mit wasserresistenten und UV-beständigen Materialien, aber auch wenn Sie Ihre Küche selbst bauen, sollten Sie entsprechende Baustoffe verwenden.