Markise – was ist für den Winter zu beachten?

Im Winter kommt die Markise bei den meisten Hausbesitzern wohl nur recht selten zum Einsatz – aber wohin mit dem Gestänge und dem Stoff in der kalten Jahreszeit? Etliche Menschen montieren ihre Markise im Winter ab und überwintern das gute Stück in der Garage oder im Keller. Das ist mit Arbeit verbunden und meist gar nicht nötig. Moderne Markisen können das ganze Jahr über draußen an der Terrasse verbleiben, ohne Schäden durch Schnee, Frost oder Regen zu nehmen.
Das macht eine gute Markise aus
Ob es sich bei Ihrer Auswahl um eine qualitativ hochwertige Markise handelt, können Sie an mehreren Merkmalen erkennen:
- Sind die stark beanspruchten Teile wie Wandhalter und Gelenkarme solide und aus besonders stabilem Material gefertigt?
- Prüfen Sie vor dem Kauf die Stärke der Wandhalterung, die Gelenkarme und die Verbindungsstelle. Erscheinen Ihnen diese Teile instabil oder nicht wetterfest, lassen Sie lieber die Finger davon.
- Ein weiteres wichtiges Kriterium für gute Qualität ist die Beschaffenheit des Stoffes und dessen Verarbeitung. Der Stoff sollte stark und wetterfest, die Nähte müssen belastbar und sauber verarbeitet sein.
Hochwertige Markisen sind langlebig, wetterfest und speziell für den Außenbereich konstruiert, sodass sie in der Regel auch die kältere Jahreszeit ohne Schaden überstehen.
Darum ist Winterschutz für die Markise wichtig
Eine gute Markise ist ein robustes Qualitätsprodukt. Dennoch gilt: Je besser geschützt und gepflegt eine Markise ist, desto länger ist die Lebensdauer. Vor allem was die Optik angeht, macht die regelmäßige Reinigung und Pflege einen Unterschied:
- Stetig gewartete Markisen bleiben länger optisch attraktiv und die Markisentücher behalten ihre Farben.
- In ausgefahrenem Zustand sammelt sich über den Sommer unweigerlich Schmutz auf der Markise an. Selbst bei strahlendem Sonnenschein ist das unvermeidlich.
- Wird dieser nicht regelmäßig entfernt, können dauerhafte, nicht mehr entfernbare Flecken entstehen.
- Feuchteschäden, Stockflecken oder Schimmel können sich bilden, wenn Sie Ihrem Sonnenschutz nicht von Zeit zu Zeit ein wenig Aufmerksamkeit schenken.
- Im schlimmsten Fall wird das Markisentuch sogar porös, reißt und lässt sich nicht mehr reibungslos ausfahren.
Auch die mechanischen Teile müssen geschützt werden. Überlassen Sie diese im Winter schutzlos der Feuchtigkeit oder dem Frost, können sie irreparablen Schaden nehmen. Deshalb sollten Sie Ihre Markise – übrigens auch Ihren restlichen Außenbereich und Ihre Rollläden – vor dem Winter einer gründlichen Pflege unterziehen.
Der richtige Zeitpunkt für die Pflege
Abhängig vom Grad der Verschmutzung sollten Sie Ihre Markise ein bis zwei Mal pro Jahr reinigen. Um die Spuren des Herbstes und Winters zu beseitigen, ist ein warmer und trockener Tag im Frühling ideal. Je nach Art des Stoffes kann die Trocknungszeit einige Stunden dauern. Planen Sie sich deswegen ausreichend Zeit ein, wenn Sie den Frühjahrsputz bei Ihrem Sonnenschutz angehen möchten.
Die Wintervorbereitung Ihrer Markise sollte im Idealfall Mitte bis Ende Oktober erfolgen, auf jeden Fall aber vor dem ersten Frost. Wählen Sie möglichst einen trockenen, möglichst sonnigen Herbsttag aus. Wie auch beim Frühjahrsputz ist eine vollständige Trocknung der Markise unabdingbar. Rollen Sie die Markise erst in absolut trockenem Zustand ein. Besteht noch Restfeuchte im Gewebe, drohen Feuchteschäden.
Markise im Winter nicht ausgefahren lassen
Wenn Sie einige wichtige Aspekte beachten, bringen Sie Ihre Markise mit Sicherheit gut durch den Winter.
- Lassen Sie die Markise im Herbst und im Winter nicht ausgefahren – Regen- oder Schneemassen auf dem Stoff sind in der Regel nicht förderlich für das Aluminium-Gehäuse – es könnte sich verziehen und dann nicht mehr optimal einfahren lassen.
- Besonders bei stärkerem Wind an böigen Herbst- und Wintertagen kann eine Markise erheblichen Schaden erleiden. Das Gerüst verzieht sich, Schrauben lockern sich und der Stoff kann leicht Risse bekommen.
Was Ihrer Markise jedoch guttut, ist das gelegentliche Ausfahren an sonnigen, trockenen Wintertagen. Bei trockenem Wetter kann das Tuch so kurz durchgelüftet werden. Aber Achtung: Die Markise darf nicht nass werden! Auch herbstliche Nebelfeuchte legt sich schnell auf dem Stoff ab und durchfeuchtet ihn. Sind Sie sich also nicht sicher, ob der Tag sonnig und trocken bleibt, verzichten Sie lieber auf das Lüften.
Markisentuch reinigen – sorgfältig und schonend
Fahren Sie Ihre Markise trocken und sauber ein, können sich sicher sein, dass sie im Frühjahr wieder einwandfrei ausgefahren werden kann. Wie aber reinigen Sie Ihre Markise richtig? Schon beim Kauf der Markise können Sie auf ein paar Merkmale achten, die Ihnen die spätere Pflege deutlich erleichtern:
- Offene Modelle (Gelenkarmmarkise) benötigen generell mehr Pflege als Vollkassettenmarkisen. Denn bei diesen befindet sich der Stoff innerhalb der Kassette und ist deswegen besser geschützt.
- Entscheiden Sie sich für eine Gelenkarmmarkise, kann ein Aludach Abhilfe schaffen. Auch ein an der Markise montiertes Regenschutzdach sorgt für mehr Schutz vor Witterungseinflüssen und sieht edel aus.
- Ebenfalls nicht zu unterschätzen: die Wahl des richtigen Markisentuchs. Beschichtete, imprägnierte Acrylstoffe sind wasserdicht und bieten dem Schmutz weniger Haftung.
- Hochwertigere Stoffe weisen zudem einen höheren UV-Schutz auf, der dem Verblassen entgegenwirkt und somit die Lebensdauer Ihrer Markise deutlich verlängert.
Die eigentliche Reinigung der Markise sollten Sie äußerst vorsichtig vornehmen. Das Markisentuch ist ein Spezialgewebe und zwar wetterfest, sollte aber dennoch behutsam behandelt werden:
- Zu Beginn entfernen Sie groben Schmutz wie Vogelkot, Geäst, losen Dreck und Staub von der Oberseite des Markisentuchs.
- Dafür eignet sich ein trockenes weiches Tuch, eine weiche Bürste oder ein Besen mit weichen Borsten.
- Achten Sie dabei darauf, keine Kreisbewegungen auf dem Tuch zu machen, sondern nur streichende Bewegungen.
- Anschließend sollten Sie die Markise mit einem weichen Tuch und lauwarmem Wasser abwaschen. Befinden sich danach immer noch hartnäckige Schmutzreste auf dem Tuch, rücken Sie diesen mit einem Mikrofasertuch, warmem Wasser und vielleicht ein wenig Reinigungsmittel zu Leibe.
Sind alle Flecken entfernt, dürfen Sie auf keinen Fall vergessen, die Markise anschließend gründlich mit Wasser abzuspülen. Waschmittelrückstände müssen vollständig beseitigt sein. Sonst droht nicht nur die Gefahr der Schimmelbildung, sondern auch ein Schaden an Gewebe oder Mechanik durch die Rückstände der chemischen Substanzen.
Markisen trocknen lassen
Möchten Sie dauerhaft Freude an Ihrer Markise haben, sollten Sie ein Gebot zwingend beachten: Ist die Markise gereinigt, muss sie vollständig durchtrocknen, bevor sie eingerollt wird. Das gilt für das Tuch ebenso wie für die Mechanik. Erst wenn die Markise durchgetrocknet und keine Restfeuchte mehr vorhanden ist, können Sie sicher sein, Schimmelbildung und Staunässe zu vermeiden. Nur vollständig durchgetrocknet ist Ihre Markise wirklich winterfest.
Die Mechanik pflegen
Die richtige Pflege Ihrer Markise hört nicht mit dem Reinigen des Markisentuchs auf. Auch die Mechanik muss gereinigt, gepflegt und winterfest gemacht werden:
- Reinigen Sie die Gelenke und Scharniere mit einem weichen Tuch und achten Sie darauf, dass sie vollständig trocken sind.
- Um die Mechanik geschmeidig zu halten, bietet sich außerdem eine Behandlung mit ein wenig Öl oder Silikon-Gleitspray an
- Wichtig dabei: Öl oder Silikon dürfen nicht auf das Markisentuch gelangen. Schlecht entfernbare unschöne Flecken wären die Folge.
Zusätzlich Schutz mit Alugehäuse, Schutzhülle und Imprägnierung
Die Reinigung und Pflege ist erledigt und war ein ganzes Stück Arbeit. Das soll sich auch gelohnt haben. Um die gereinigte und gepflegte Markise über den Winter vor Witterungseinflüssen zu schützen und vor allem trocken zu halten, sollte sie mit einem Schutz versehen werden. Befindet sich Ihre Markise in einer Voll- oder Halbkassette, besitzt sie einen integrierten Schutz, der ohne weitere Maßnahmen auskommt. Denn meist bestehen die Gehäuse aus wetterfestem, robustem Aluminium und schützen die Oberseite (Halbkassette) oder umschließen die empfindliche Markise vollständig (Vollkassette).
Ist das bei Ihrer Markise nicht der Fall, können Sie dennoch gezielt Abhilfe schaffen:
- Ein nachträglich montiertes Regendach leistet den Wetterschutzdienst ähnlich gut wie eine mitgelieferte Kassette.
- Handelt es sich bei Ihrem Modell um eine offene Markise ohne jegliches Gehäuse, sollten Sie diese vor dem Winter mit einer passenden Schutzhülle ummanteln.
- Zusätzlich zum Nässeschutz halten Sie so auch groben Schmutz fern.
Zum winterlichen Schutz von Markisen gibt es in Fachgeschäften und Baumärkten beispielsweise Aluminium-Schutzgehäuse, die über die Markise montiert werden – so sind der Stoff und das Gestänge ebenfalls vor der Witterung geschützt.
Auch den Markisenstoff können Sie zusätzlich schützen:
- Nach der vollständigen Durchtrocknung tragen Sie einfach eine passende Imprägnierung auf den Stoff auf, um die Lebensdauer Ihrer Markise zu erhöhen.
- Dies ist nur alle paar Jahre nötig, lohnt aber die Investition und den Aufwand, denn die regelmäßige Reinigung sorgt für ein Abtragen der Imprägnierung und mindert ansonsten den Flecken- und Nässeschutz.
- Im Handel gibt es zahlreiche Imprägniermittel, die schmutzabweisend wirken, Feuchtigkeit abwehren und Schimmelpilz- und Algenbildung vorbeugen.
- Auch Bio-Wachs eignet sich hervorragend.
Informieren Sie sich im Fachhandel darüber, welches Produkt für Sie und Ihre Markise am besten passt. Sprühen Sie es nach dem Trocknen einfach auf oder applizieren Sie es mit einem Schwamm gleichmäßig auf den Stoff.
Den Rest nicht vergessen
Neben der Markise sollten Sie auch andere Sonnenschutzelemente wie Sonnenschirme oder Rollladen auf den Winter vorbereiten. Denn genauso wie für die Markise gilt hier: Was nicht vor Kälte und Feuchtigkeit geschützt wird, leidet über den Winter stark. Alle exponierten Elemente sollten Sie deshalb vor der kalten Jahreszeit grundlegend reinigen und eventuell pflegen. Genau wie bei den Markisen, erkundigen Sie sich vor dem Einsatz von Reinigungsmittel hier idealerweise vorab, welches Mittel für Ihre Materialien geeignet ist. Rollladen gibt es aus Kunststoff, Metall oder Holz – dementsprechend unterschiedlich sollte auch die Wahl der Reinigungs- und Pflegemittel ausfallen.
Wenn es doch einmal passiert ist: Schimmelflecken entfernen
Bei aller Wartung und Pflege ist es doch passiert – Stock- oder Schimmelflecken haben sich gebildet? Kein Grund zu verzweifeln, mit ein paar Tricks und etwas Arbeit lassen sich die meisten Fauxpas wieder entfernen.
- Stockflecken oder Schimmel sind hartnäckig. Eine ökologische Lösung kann Essigwasser sein.
- Auch mit Backpulver, Natron oder Soda-Wasser gelingt es, die Flecken effektiv zu bekämpfen. Nehmen Sie dafür ein wenig Pulver und rühren Sie es mit Wasser zu einer dickflüssigen Paste an.
- Tragen Sie diese auf die Flecken auf. Nach 20-30 Minuten können Sie die Paste mit reichlich Wasser abwaschen und vollständig trocknen lassen. Bei Bedarf können Sie die Behandlung wiederholen.
- Wichtig sind nur zwei Dinge: Testen Sie alle Mittel vorab an einer unauffälligen Stelle, um ungewolltes Ausbleichen zu verhindern. Lassen Sie alles nach dem gründlichen Auswaschen wieder vollständig trocknen.
- Für hartnäckige Fälle bietet der Handel zudem chlorfreien Schimmelentferner an.
Es ist eigentlich ganz einfach, eine Markise gut durch den Winter zu bringen – wenn Sie sich an unsere Tipps halten, werden Sie lange Freude an Ihrem Sonnenschutz haben.