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Pflastersteine richtig pflegen

Pflastersteine

Der Sommer ist da und das Leben spielt sich wieder viel draußen ab. Spätestens jetzt ist es Zeit, den Garten fein zu machen und auch die Terrassen vom Schmutz der letzten Monate zu befreien. Für die meisten ist das Hilfsmittel Nummer eins der Hochdruckreiniger – doch damit sollten Sie vorsichtig umgehen. Denn vor allem der überall beliebte, weil sehr effektive, Dreckfräser kann Ihrem Pflaster viel Schaden anrichten und die Arbeit tatsächlich langfristig erschweren.

Je nachdem, ob sie Beton, Betonverbund oder Natursteine als Terrassenbelag einsetzen, gestaltet sich die Reinigung etwas anders.

  1. Der erste Schritt ist in allen Fällen das Entfernen von losem Schmutz wie Sand, Staub und Laub. Hierzu ist ein Besen mit weichen Borsten empfohlen, denn Stahlborsten oder Ähnliches zerkratzen die Oberfläche.
  2. Im zweiten Schritt wird das Moos entfernt. Hierzu lässt sich ein Fugenkratzer verwenden, aber auch Kartoffelwasser (eine Handvoll Kartoffeln kochen und das noch heiße Wasser über die Terrasse gießen), spezieller Moosentferner (hier unbedingt auf die Verträglichkeit der Steine achten!) oder der sanfte Gebrauch eines Hochdruckreinigers helfen. Bei letztgenannter Lösung gilt zu beachten, den Wasserstrahl nicht zu nah an die Steine zu halten, damit die Oberfläche nicht angegriffen wird. Mehr zur Verwendung des Hochdruckreinigers weiter unten.
  3. Im letzten und dritten Schritt geht es dem restlichen Schmutz an den Kragen. Hier wird nun zwischen Naturstein und Betonstein unterschieden:

Natursteine können mit speziellen Reinigern übergossen werden. Diese lassen sich dann mit einem Besen oder Abzieher verteilen und müssen einige Zeit einwirken. Danach entfernen Sie Verschmutzungen mit einer Bürste oder einem Besen. Je nach Reiniger spülen Sie noch mit klarem Wasser nach. Der Vorteil dieser Reiniger ist, dass sie sehr schonend sind und auch Verfärbungen entgegenwirken können. Allerdings sollten Sie immer darauf achten, der umliegenden Vegetation keinen Schaden zuzufügen. Ob die Verwendung erlaubt ist, sollten Sie bei der Stadt nachfragen. Je nach Größe der zu reinigenden Fläche sind solche Reiniger außerdem recht kostspielig. Günstiger und unbedenklich, wenn auch eventuell nicht so effektiv, ist hier die Reinigung mit Sodawasser (10 g Soda auf einen Liter Wasser). Das Vorgehen ist ähnlich, jedoch muss Sodawasser länger (mindestens fünf Stunden) einwirken, also unbedingt auf schönes Wetter warten.

Bei Betonsteinen empfiehlt es sich, diese Prozedur ausschließlich mit Sodawasser durchzuführen. Der normale Steinreiniger würde die Oberfläche angreifen und diese zerstören. Das Sodawasser wird bei gutem Wetter auf die Terrasse aufgetragen und muss auch hier mindestens fünf Stunden einwirken. Danach mit klarem Wasser nachspülen und die Terrasse wieder gut trocknen lassen.

Hochdruckreiniger ja – aber nur mit Bedacht

Für den Anfang und den groben Dreck kann ruhig der Hochdruckreiniger (ohne Dreckfräser!) zum Einsatz kommen. Dabei darf er nicht zu nah an den Stein gehalten werden, sollte nicht mit zu starkem Druck sprühen und in einem Winkel von 45 Grad gehalten werden. So vermeiden Sie, dass Fugen ausgespült werden und sich einzelne Steine aus der Oberfläche lösen. Ebenfalls raut der Hochdruckstrahl die Oberfläche deutlich an, was späteres Anschmutzen erleichtert.

Am besten eignen sich hier Flächenreiniger für Hochdruckreiniger, die mit ihren rotierenden Düsen perfekt für die Reinigung von Terrassenflächen sind. Für kleinere Flächen gibt es – ebenfalls für Hochdruckreiniger – Schrubber, die zwar mit Wasser unterstützen, aber sonst eines manuellen Schrubbens bedürfen.

Und hinterher: Imprägnieren

Als Tipp empfehlen Experten, die Steine mit einer Imprägnierung vor weiterer Anschmutzung zu schützen. Zwar ersetzt eine solche Imprägnierung nicht die jährliche Reinigung, aber es erleichtert diese enorm. Schmutz und auch Moos, Flechten oder Grünbelag können sich nicht so fest mit dem Stein verbinden und lösen sich leichter ab. Imprägnierung gibt es für alle Steinarten.

Noch ein paar Tipps

  • Reinigen Sie Terrassen zügig von Laub oder sonstigem Schmutz, so vermeiden Sie Verfärbungen direkt.
  • Öl- und Fettflecken lassen sich, sofern sie noch frisch sind, mit Wasser und Seife lösen. Ältere oder hartnäckige Flecken entfernen Sie am besten mit entsprechendem Fettlöser (auch hier wieder darauf achten, für welches Material der Fettlöser geeignet ist).
  • Bei der Neuanlage einer Terrasse sollte bei losen Fugen ein Unkrautvlies Standard sein, mit dem sich das Unkraut für viele Jahren verbannen lässt. Sicherer (wenn auch teurer und aufwendiger zu verbauen) sind feste Fugen, bei denen sich per se kein Unkraut in die Fugen setzen kann.
  • Bei der Wahl der Fugenbreite empfiehlt es sich, auf schmale Fugen zurückzugreifen, wenn lose Fugen gewünscht sind. Diese lassen sich mit Fugensand einkehren (nach der Reinigung muss dies erneuert werden!) und so effektiv vor Unkraut schützen.
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