Bambus ist eine schnell wachsende Grünpflanze für den Garten und die Terrasse. Klein bleibende Arten fühlen sich in Pflanzkübeln auf dem Balkon wohl. Die Grünpflanze zeichnet sich durch einen schlanken Stamm und spitze längliche Blätter aus. Ein Großteil der Bambusarten ist nicht nur schnell wachsend, sondern auch sehr vermehrungsfreudig. Er verbreitet ein exotisches Flair und lädt zum Verweilen ein. Nicht zuletzt ist Bambus ein zuverlässiger Sichtschutz mit stilvoller Optik. Lesen Sie hier, was bei der Sortenwahl und dem Pflanzen wichtig ist.
Die Bambusarten Phyllostachys und Fargesia unterscheiden sich im Wesentlichen nicht durch ihr Aussehen, sondern durch ihre Wurzelstöcke. Phyllostachys bildet schnell Ausläufer, die einen ganzen Bambuswald im Garten entstehen lassen. Fargesia-Arten bleiben dagegen im Wurzelwachstum begrenzt und vermehren sich nicht unterirdisch.
Soll eine Bambushecke einen Sichtschutz zum Nachbarn oder zur Straße bilden, dann sind Phyllostachys-Arten die bessere Wahl. Der Schirmbambus Fargesia eignet sich besonders als Solitärpflanze. Fargesia murielae ist der Ur-Schirmbambus. Er unterliegt einem 80-jährigen Zyklus. Aller 70 Jahre stirbt der Bambus nach der Bildung von zahlreichen Blüten und Samen ab. Eine komplett neue Generation entsteht.
Phyllostachys bambusoides | wird sechs bis neun Meter hoch, besitzt dunkelgrüne glänzende Halme und ist nur bedingt winterfest. |
Phyllostachys Castillonii | zeichnet sich durch gelbe Halme mit breiten grünen Streifen aus. Die Pflanze bevorzugt das milde Klima von Weinbergen. |
Phyllostachys Tanake | besitzt dunkelgrüne Halme mit schwarzen Flecken. |
Phyllostachys iridescens | ist durch gestreifte Halme und rötliche Sprossenblätter sehr dekorativ. |
Phyllostachys viridiglaucescens | ist mit drei Zentimetern recht dickhalmig. Die Sorte mit tiefgrün glänzenden Halmen wächst in unseren Breiten am höchsten. |
Zu den kleinwüchsigen Sorten zählen Chimonobambusa marmorea (marmorierte Hüllenblätter), Shiroshima (gelbgrün gestreifte Blätter), Indocalamus latifolius (grüne Halme mit extrem großen Blättern) und Sasa kurilensis (breitwüchsig mit grünen Blättern). Kleinwüchsige Bambusarten werden nur bis zu zwei Metern hoch, während großwüchsiger Bambus eine Höhe zwischen sieben und neun Metern erreichen kann.
Bambus ist äußerst schnellwüchsig. Er schiebt ohne Unterlass immer wieder neue Halme nach oben aus seinem Stamm. Das Wachstum beginnt im Mai und hält bis zum Oktober an. Einen Sichtschutz aus Bambus können Sie daher immer im März, vor Beginn der Vegetationsperiode, oder im Spätherbst zurückschneiden.
Doch Vorsicht:
Bambus, der in der Höhe gekürzt wird, wächst buschiger weiter. Das typische Erscheinungsbild einer Bambushecke erreichen Sie durch das Herausschneiden von hohen Halmen.
Obwohl sich die Bambusart Phyllostachys gut als Sichtschutz eignet, müssen Sie die Pflanze aufgrund der sich schnell bildenden Ausläufer durch eine sogenannte Wurzelsperre kontrollieren. Diese Rhizomsperre (Rhizom = unterirdisch wachsende Stängel) verhindert eine unkontrollierte Ausbreitung. Vergessen Sie dieses Zubehör, kann sich Bambus innerhalb kürzester Zeit ausbreiten und treibt auch dort aus, wo Sie es nicht möchten – beispielsweise unterhalb von edlen Terrassenplatten oder im Rasen. Auch Ausläufer, die bis auf das Nachbargrundstück reichen, sind möglich und können Streitigkeiten auslösen. Aufgrund des enorm schnellen Wachstums dürfen Sie keinesfalls unterschätzen, wie rasant sich die Pflanzen unterirdisch verteilen.
Da die Entfernung von unkontrolliert gewachsenem Bambus überaus aufwändig und teuer werden kann, sollten Sie Wurzelsperren sorgfältig integrieren. Durch ausbruchsichere Beete setzen Sie Bambus Grenzen:
Die Standortansprüche der einzelnen Arten sind unterschiedlich. Einige Arten benötigen einen sonnigen Standort. Andere gedeihen eher im Halbschatten. Der Boden sollte für das enorme Wachstum humushaltig und wasserdurchlässig sein. Optimal für einen formschönen Sichtschutz sind sandig lockere Böden. Schwere Böden können durch die Zugabe von Humus, Sand oder spezieller Bambuserde aufgelockert werden.
Bambus kann über die gesamte Vegetationsperiode gepflanzt werden. Im Sommer besteht ein erhöhter Wasserbedarf. Wird Bambus erst im Oktober gepflanzt, dann benötigen die Pflanzen einen Winterschutz. Bambus toleriert eine längere Lagerzeit vor dem Pflanzen, wenn er ausreichend gewässert wird.
Der Nährstoffbedarf von Bambus ist hoch. Die Pflanze wird mindestens zwei Mal im Jahr gedüngt. Eine Düngergabe vor Beginn des Austriebs sorgt für kräftigen Wuchs und einen blickdichten Sichtschutz. Im Spätsommer sind die Düngervorräte aufgebraucht. Düngen Sie den Bambus dann zum zweiten Mal. Die wichtigsten Nährstoffe für Bambus sind Stickstoff und Silizium. Zudem benötigt er weitere Nährstoffe aus einer mineralisch-organischen Düngung. Nach dem Düngen muss Bambus kräftig angegossen werden.
Bambus ist mäßig bis stark winterfest. Einige Arten vertragen bis zu -30 Grad Celsius. Als Winterschutz reicht eine Decke aus Laub oder Stroh rund um die Pflanzstelle aus. An windigen Standorten bietet eine Vlieshaube oder eine Bastmatte zusätzlichen Schutz. Bambus ist immergrün. Die Blätter benötigen auch im Winter Wasser, damit sie nicht erfrieren. Erfrorene Blätter fallen im Frühjahr mit dem Neuaustrieb ab. Frisch gepflanzte Bambushecken benötigen in den ersten zwei Jahren einen Winterschutz.
Bambushecken wachsen sehr dicht. Sie bilden einen Sichtschutz und einen Windschutz. Die Hecke wächst sehr schnell und erreicht schon in wenigen Wochen eine enorme Höhe. Eine Hecke aus dichten Bambushalmen bietet vielen Tieren und Kleinstlebewesen Unterschlupf. Vögel bauen darin ihre Nester. Besonders im Winter ist die immergrüne Hecke ein zusätzlicher Blickfang.
Für eine Pflanzung als Hecke beziehungsweise Sichtschutz eignen sich die bekannten Arten:
Als Pflanzabstand für eine Hecke gelten folgende Richtwerte:
Bei der Planung einer Hecke werden die Pflanzen zuerst an den vorgesehenen Platz gestellt. So entsteht ein Gesamtbild und die Zwischenräume lassen sich noch korrigieren. Die Hecke müssen Sie nur in den ersten Jahren regelmäßig wässern. Später übersteht der Bambus auch Trockenzeiten.
Kübel haben den Vorteil, dass Planungsfehler leichter korrigiert werden können und der Sichtschutz dem Bedarf angepasst werden kann. Ein geeignetes Pflanzgefäß sollte mindestens 60 Liter Erde fassen. Wählen Sie solche Pflanzen aus, die nicht höher als fünf Meter werden. Winterharte Sorten, die im Kübel im Freien verbleiben können, sind:
Bambus als Kübelpflanze benötigt mehr Wasser und mehr Dünger als im Freien wachsender Bambus.