Gerade bei einem Neubauvorhaben sowie bei einer Teil- oder Kernsanierung stellt sich oft die Frage nach einem passenden Heizungs- und Energiekonzeptes. Hier stellt sich die Frage nach der wirtschaftlichen Alternative zu einer Gas- oder Ölheizung, dessen Energiekosten seit vielen Jahren kontinuierlich steigen. Zudem ist vielen Haus- und Grundbesitzern wichtig, eine zuverlässige, einfache und Leistungsstarke Heizungsanlage anzuschaffen.
Neben allen diesen Faktoren sind Aspekte wie eine potentielle Wertsteigerung der Immobilie, der Klimaschutz und die Langzeitkosten in Form von Strom- und Wartungskosten ebenfalls bei einer Anschaffung eines Heizungssystems zu berücksichtigen. Immer mehr Bauherren entscheiden sich hier für die Oberflächennahe Geothermie oder die Erdwärmenutzung durch eine erdgekoppelte Wärmepumpe.
Erdwärme ist eine erneuerbare Ressource, die sozusagen unter Ihren Füßen gespeichert ist. Das haben sich schon die alten Römer zunutze gemacht und für ihre Thermalbäder Erdwärme genutzt. Die Energie aus dem heißen Erdinneren und die Sonne wärmen kontinuierlich die Erdschichten. Mit dieser Energie können auch Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung heizen.
Die oberflächennahen Erdschichten unterliegen zwar dem Einfluss des jeweils herrschenden Klimas, diese sind in circa 20 Metern Tiefe jedoch nicht mehr festzustellen. Hier liegt in Deutschland die sogenannte Jahresmitteltemperatur zwischen 8 – 12 Grad Celsius, die alle 100 Meter um circa drei Grad zunimmt. Sie sehen als, unter Ihren Füßen schlummert eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle, die es gilt nachhaltig zu nutzen.
Eine Erdwärmeheizung entzieht dem Untergrund Wärme und gibt diese an Ihre Immobilie ab. Um dieses Ziel zu erreichen, wird zunächst ein Wärmetauscher eingesetzt. In ihm zirkuliert eine Wärmeträgerflüssigkeit, welche die Wärme aus dem Untergrund aufnimmt und an eine an der Oberfläche befindliche Wärmepumpe abgibt. Diese Pumpe enthält ein Kältemittel, welches schon bei sehr niedrigen Temperaturen verdampft und dabei die Wärme der Wärmeträgerflüssigkeit absorbiert. Im Anschluss verdichtet ein Kompressor das verdampfte Kältemittel, wodurch auch die Temperatur deutlich ansteigt. Diese Wärme kann nun nach dem Verlassen des Kompressors vom Heizsystem genutzt werden. Gibt das Kältemittel die Wärme ab, verflüssigt sich diese wieder und der Kreislauf beginnt von vorne.
Neben Flächenkollektoren, Erdkörben oder Energiezäunen sind Erdwärmesonden die am häufigsten verwendeten Wärmetauscher. In 50 bis 250 Meter tiefe Bohrlöcher befinden sich Kunststoffrohre in denen die Wärmeträgerflüssigkeit zirkuliert. Die Vorteile von Erdwärmesonden liegen auf der Hand: Sie benötigen verhältnismäßig wenig Fläche und sind sehr effizient.
Achtung: Aus Gründen des Grundwasserschutzes müssen Erdwärmesonden von den zuständigen Behörden genehmigt werden!
Eine Erdwärmeheizung amortisiert sich schnell. Gegenüber einer Öl- oder Gasbrennwertheizung bereits nach 5 – 13 Jahren. Zudem sind Sie mit einer Erdwärmeheizung unabhängig von fossilen Brennstoffen und deren kontinuierlichen Preissteigerungen – so liegen die Betriebskosten bei circa 30 bis 40 Prozent gegenüber herkömmlichen Heizsystemen.
Der Betrieb des Kompressors einer Wärmepumpe benötigt Strom. Hier kommt es auf die Effizienz des Systems an. So produzieren energieeffiziente Systeme aus einer Kilowattstunde Strom circa drei bis fünf Kilowattstunden Erdwärme.
Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem örtlichen Stromversorger. Einige bieten günstige Sonderkondition in Form von speziellen Wärmepumpentarifen an.