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Dachfenster & Gauben: Bringen Licht und Luft unter das Dach

Dachfenster

Platz im Haus können Sie nicht genug haben? Gerade der Dachboden birgt in dieser Hinsicht oft viel ungenutztes Potenzial. Moderne Baumaterialien haben dazu beigetragen, dass der einst als Abstellkammer genutzte Speicher in hochwertigen Wohnraum umgewandelt werden kann. Allerdings ist der Raum unter dem Dach auch meist dunkel, stickig und deswegen kaum nutzbar. Das ändert sich mit dem Einbau von Dachfenstern oder -Gauben. Hier haben Bauherren die Qual der Wahl. Beide Varianten besitzen Vor- und Nachteile. Vor der Sanierung ist eine genaue Abwägung zwischen Gaube und Fenster wichtig.

Dachfenster mit Rollo

Fenster: viel Licht und Hitze

Ob der Einbau von Fenstern oder Gauben sinnvoller ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Wenn es in erster Linie um möglichst viel Licht geht, sind Fenster eine optimale Lösung. Die schräge Fensterfläche lässt das Sonnenlicht ungehindert in den Raum fallen. Der große Nachteil: Neben dem Licht dringt auch die Hitze ein. Ein Sonnenschutz ist deswegen unverzichtbar.

Das richtige Verhältnis von Fenster und Raum

Nicht unerheblich bei der Planung ist das richtige Verhältnis von Fußbodenfläche und Fensterfläche. Die Faustregel für ausreichend Tageslicht lautet: pro acht bis zwölf Quadratmetern Fußbodenfläche müssen Sie mindestens einen Quadratmeter Fensterfläche einplanen. Auch das Verhältnis der Fensterbreite zur Raumbreite ist wichtig: Ungefähr fünfzig Prozent der Raumbreite macht die Breite der Fenster im Idealfall aus.

Je flacher das Dach, desto länger muss das Fenster sein, da sich der Winkel des Lichteinfalls ändert.

Umgebung und Einrichtung sind wichtig

Weitere Faktoren, die Einfluss auf die Planung nehmen, sind Himmelsrichtung, eventuelle Beschattung durch Bepflanzung oder Nachbarhäuser und die Einbauhöhe. Planen Sie die Oberkante der Fenster mindestens bei zwei Metern ein, um einen Ausblick auch im Stehen zu ermöglichen. Erfreulich: Bauherren steht eine große Auswahl an verschiedenen Materialien und Formaten zur Verfügung – riesig oder klein, für Flach- oder Steildächer, mit Rollladen oder Hitzeschutz-Markisen und sogar smart gesteuert.

Dachfenster

Leicht umzusetzen und günstig

Von diesen Vorgaben abgesehen, sind Fenster die günstigere und schnellere Wahl. Sie können leicht eingebaut werden, da keine Änderungen am Dachstuhl vorgenommen werden müssen. Der Dachdecker entfernt lediglich die Ziegel und den Unterbau an der Einbaustelle. Weil Dachfenster weder die Statik noch die Optik des Hauses entscheidend verändern, ist für ihren Einbau grundsätzlich keine Baugenehmigung nötig. Einfache Dachfenster sind schon für unter eintausend Euro zu bekommen. Je nach Art und Größe können aber schnell dreitausend Euro und mehr fällig werden.

Die Umwandlung vom Dachgeschoss in einen Nutz- oder Wohnraum kann einer Baugenehmigung bedürfen. Um sicher zu sein, besser bei Architekt/in oder Bauamt nachfragen.

Dachgauben: mehr Platz und Wohnraumgefühl

Zusätzlich zu Licht und Luft bieten Dachgauben je nach Art und Anzahl eine erhebliche Wohnraumvergrößerung. Auch das Wohnraumgefühl ändert sich: Die vergrößerte Raumhöhe ermöglicht ein freies Stehen im Gaubenbereich trotz Dachschräge. Der Raum fühlt sich großzügiger und luftiger an. Auch die Hitzeentwicklung ist wegen des veränderten Lichteinfallswinkels im Gegensatz zu Dachfenstern kein Problem.

Wie bei den Fenstern können Sie aus einem großen Angebot schöpfen: individuell nach Maß hergestellt oder Standard, klein oder groß und in zahlreichen Formen, Materialien und Farben gefertigt. Folgende Ausführungen passen sich der Hausoptik an und erzeugen ein harmonisches Gesamtbild, wenn ein paar Aspekte beachtet werden:

  • Schleppgauben
  • Trapezgauben
  • Spitzgauben
  • Satteldachgauben
  • Rundgauben
  • Fledermausgauben
  • Hechtgauben
Stimmen Sie Farbe, Form und Material auf den Rest Ihrer Immobilie ab! Das Gleiche gilt für die Position und Größe der Gaube: Passen Sie diese den übrigen Fenstern des Hauses an, aber gewährleisten Sie dennoch eine ausreichende Belüftung und Belichtung des neuen Dachraumes.

Kosten für Dachgauben – die Gesamtkosten im Blick

Die Kosten für Dachgauben liegen im Schnitt zwischen fünftausend und zehntausend Euro. Darin enthalten sind die eigentlichen Baukosten, der Transport der fertigen Gaube und die Einbaukosten.

Die Seite energieheld.de hat eine Beispielrechnung bereitgestellt:

Baugenehmigung und Förderung prüfen

Gauben verändern die Statik. Sie sollten deshalb immer einen Architekten und Statiker zurate ziehen. Auch um eine Baugenehmigung kommen Sie fast nie herum. Ein vorgeschriebenes Einheitsbild bei Wohnsiedlungen oder empfindliche Nachbarn können die Erteilung einer solchen unter Umständen erschweren. Wegen des höheren Planungsaufwandes und der deutlich komplexeren Einbaumaßnahmen sind die Kosten zudem um ein Vielfaches höher als bei Dachfenstern. Sind Ihnen der zusätzliche Wohnraum, das luftigere Wohngefühl und die niedrigere Hitzeentwicklung jedoch das Geld wert, werden Sie an Dachgauben viel Freude haben.

Bei Fertiggauben sind Statikprüfungen und Bauanträge meist im Festpreis enthalten. Gauben, welche den geforderten Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) erfüllen, sind förderfähig. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt Zuschüsse und vergünstigte Kredite.

Mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude” (BEG EM) erhalten Sie für Einzelmaßnahmen wie Dämmung, Erneuerung und Erstellung von Dachgauben von der KfW einen zinsgünstigen Förderkredit mit Tilgungszuschuss. Der KfW-Kredit 262 sieht für die Einzelmaßnahme einen Kreditbetrag bis sechszigtausend Euro vor, mit einem Tilgungszuschuss von zwanzig Prozent (also zwölftausend Euro pro Wohneinheit). Ist die Sanierung zuvor von einem Energieberater in einem Individuellen Sanierungsfahrplan (ISFP) berücksichtigt worden, wird der Tilgungszuschuss auf fünfundzwanzig Prozent (fünfzehntausend Euro) erhöht. Eine Überprüfung lohnt sich also.

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