Vorschriften für Ihre Wohnungseingangstür
Ob Sie eine Immobilie mit mehreren Nutzeinheiten renovieren und vermieten möchten oder neu bauen: Es gibt ein paar Vorschriften bei der Planung der Wohnungseingangstüren zu beachten. Diese haben wir Ihnen im Überblick zusammengestellt:
- Schalldämmung der Tür: Wohnungseingangstüren müssen nach der Norm DIN 4109 ein Schalldämmmaß von 27 oder 37 Dezibel (dB) aufweisen. Welcher Wert gilt, hängt davon ab, was sich direkt hinter der Wohnungstür befindet. Gelangen Sie durch die Tür direkt in einen Wohnraum, ist die Schallschutzklasse (SSK) mit einem Schalldämmmaß von 37 dB erforderlich. Kommen Sie zunächst in einen Flur, sind 27 dB als Maß ausreichend. Schallschutztüren sind etwas teurer und verzeihen Temperaturschwankungen zwischen Innen- und Außenbereich nicht so gut. Wie gut der Schallschutz einzuordnen ist, lesen Sie an der Schallschutzklasse der Angebote ab.
- Dämmung: Hohlräume zwischen Zarge und Baukörper müssen vollständig mit Dämmmaterial ausgefüllt werden.
- Klimaklasse: Wenn die Wohnungseingangstür den Innenraum der Wohnung von einem unbeheizten Flur trennt, können die Temperaturunterschiede dafür sorgen, dass sich Ihre Wohnungseingangstür verzieht. Dies gilt besonders dann, wenn das Bauelement aus Holz oder Holzwerkstoffen besteht. Ein Verzug der Tür darf sich nicht auf Schalldämmung und Verriegelung auswirken. Durch einen Verzug der Tür entstehen außerdem Kältebrücken und Ihre Heizkosten steigen. Daher sind Wohnungstüren auch in Klimaklassen unterteilt. Empfohlen werden Türen der Klimaklasse 3 (KK3). Jedoch sollten Sie bei Schallschutztüren beachten, dass die Toleranz für einen Verzug des Materials deutlich geringer ist. Setzen Sie hier auf eine höhere Klimaklasse! Türblatt und Zarge werden bei der Bestimmung der Klimaklassen getestet und müssen nach DIN SPEC 18105 Klasse 2(c) erreichen, was der Klimaklasse 3 entspricht.
Einbruch- und Brandschutz
Die Sicherheit sollte an oberster Stelle stehen. Genau deshalb spielen der Brand- und Einbruchschutz eine zentrale Rolle bei Wahl der Wohnungstür:
- In puncto Einbruchschutz wird nach vier Klassen, sogenannte Widerstandsklassen, unterschieden (RC1 bis RC 4): Für Wohnungstüren empfiehlt die Polizei Türen der Klasse RC 2.
- Für den Brandschutz ist die Musterbauordnung entscheidend. Je nach Bundesland kann es notwendig sein, eine Rauch- und Brandschutztür als Wohnungseingangstür zu installieren. Meist ist dies jedoch nur dann der Fall, wenn es sich um besonders große Flure oder Treppenhäuser handelt.
Material für Ihre Wohnungstür
Robuste Wohnungseingangstüren sind in der Regel aus denselben Materialien gefertigt wie auch Haustüren. Ob trendige Wohnungstür in Weiß oder anderen Farben – hinsichtlich der Materialien kommen mehrere Werkstoffe infrage. Dazu zählen:
Holz |
Die meisten Wohnungseingangstüren bestehen aus Holz oder Holzwerkstoffen wie CPL, ein Laminat auf Melaminharzbasis. Holztüren werden zum Teil mit eingelassener Metallverstärkung verkauft, was auch diese Türen besonders einbruchssicher macht – etwa durch in die Türblätter eingelassenes Aluminium. Nicht selten weisen Wohnungstüren aus Holz Glasausschnitte auf, um mehr Licht in den Hausflur von Mehrfamilienhäusern einzulassen. Als Oberfläche stellt Holz immer ein Unikat dar. Seine Maserungen sind bei jeder Tür individuell. |
Metall |
Türen aus Aluminium oder Stahl sind zwar teurer in der Anschaffung, dafür robuster und besonders langlebig. Wohnungstüren aus Metall weisen die besten Werte auf bei Wärmedämmung, Sicherheit, Schallschutz und Stabilität. Darüber hinaus sind Metalltüren überaus pflegeleicht. Wie bei Haustüren kommt bei Wohnungseingangstüren häufig Aluminium zum Einsatz. Eine solche Einlage auf der Wohnungsinnenseite verhindert das Verziehen der Wohnungstür durch Temperaturschwankungen – ideal, wenn sie an einen unbeheizten Flur anschließt. |
Kunststoff |
Auch Kunststofftüren gelten als überaus stabil, weshalb sie im Bereich Wohnungseingangstüren beliebt sind. Ihr Vorteil gegenüber Metalltüren: Der deutlich günstigere Preis. Kunststoff und Metall verfügen über glatte Oberflächen, was sie sehr pflegeleicht macht. Eine Eigenschaft, die ebenfalls ins Gewicht fallen kann. |
Ihre Wohnungseingangstür einstellen sollte ein Fachbetrieb. Möchten Sie Ihre Wohnungstür sichern, können Sie dies zwar auch, wenn Sie das Bauelement selbst einstellen, doch gelingt das Justieren nicht präzise genug. Die Folge ist ein Mangel an Sicherheit. Gleiches gilt, wenn Sie die Wohnungstür abdichten. Für hohen Einbruchschutz kann als Wohnungseingangstür eine Sicherheitstür verbaut werden.
Wohnungseingangstüren mit Glas
Für besseres Licht im Flur der Wohnung wie auch im Flur der Immobilie sind Wohnungstüren mit Lichtausschnitt, sogenannten Glaseinsätzen, eine beliebte Wahl. Hierbei ist das Glas meist blickundurchlässig, damit die Privatsphäre der Wohnpartei nicht gestört wird. Immobilien, die keine Fenster im Treppenhaus aufweisen, können so durch Licht aus den Wohnungen beleuchtet werden. Ist wiederum der Eingang der Wohnung dunkel, lässt eine Wohnungstür mit Glas Licht aus einem hellen Treppenhaus in die Wohnlandschaft eindringen. Je nach Glasart lassen sich Design und Lichteinwirkung beeinflussen. Zu den beliebtesten Glasarten gehören:
- Milchglas
- Klarglas
- Ornamentglas
Ornamentglas zaubert schöne Lichtreflexionen und Lichtspiele in Ihre Räumlichkeiten.
Glassprossen selbstklebend und integriert
Ebenfalls beliebt sind Wohnungseingangstüren mit Glaseinsatz inklusive Sprossen. Diese wirken besonders charmant, verspielt und hochwertig. Sprossenprofile gibt es auch zum nachträglichen Aufkleben. Sie unterteilen die Glasfläche eines Lichtausschnitts in kleinere Bereiche. Fest eingebaut, sorgt dies für mehr Stabilität. Generell besticht die Optik und Vielfalt von Sprossenglas. Ob längs, quer, in identischen oder unterschiedlichen Abständen angeordnet – Sie haben die freie Wahl. Sprossen sind ein beliebtes Gestaltungselement für Immobilien und in allen erdenklichen Formen, Farben und Größen erhältlich.
Wohnungstüren mit Absenkdichtung
Als energiesparend erweist sich eine absenkbare Bodendichtung. Diese schließt den Spalt zwischen Türblatt und Boden. Eine solche Bodendichtung verhindert außerdem, dass Rauch unter der Tür austreten kann, und sie senkt den Schallpegel, egal ob bei Holz-, CPL-, Metall- oder Kunststofftüren.
Türzubehör für jeden Anspruch
Für welches Schloss und welchen Türgriff Sie sich entscheiden, hängt ganz von Ihrem Geschmack ab. Die Auswahl an Türzubehör ist sehr umfangreich. Besonders was die einbruchhemmenden Anforderungen angeht, gibt es reichlich Aufstockungs- oder Nachrüstungsmöglichkeiten für die Wohnungstür. Was alles dazu gehört und was beim Kauf wichtig ist, haben wir Ihnen in unserem Ratgeber über Türzubehör zusammengestellt.
Wohnungstüren kaufen – Orientierung zum Preisrahmen
Wie teuer Ihre Wohnungseingangstür mit Zarge wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei der Preisgestaltung kommt es neben dem verarbeiteten Material, der Art der Tür sowie Klassifizierungen wie Schallschutzklasse und Widerstandsklasse darauf an, ob der Einbau inbegriffen ist. Eine einfache Wohnungstür kostet zwischen 350 und 500 Euro. Bei höherer Qualität – wie zum Beispiel bei Schallschutztüren oder Türen mit besonderer Oberfläche – geht die Anschaffung mit rund 1.300 bis 6.000 Euro einher. Allein die Montage kann zwischen 50 und 1.200 Euro kosten. Klären Sie unbedingt, welche einbruchhemmenden Eigenschaften für Ihr Zuhause sinnvoll sind, bevor Sie eine Wohnungseingangstür kaufen.