Wärmepumpen sind im Rahmen der Energiewende der aktuelle Trend beim Thema Heizung, da sie einen niedrigeren CO2-Ausstoß aufweisen als andere Heizsysteme. Sie besitzen zudem weitere Vorteile und werden vom Staat stark gefördert. Das ist erfreulich, denn die Anschaffung ist deutlich teurer als bei sonstigen Heizungen, sodass auch die Amortisierung etwas länger dauert. Wann sich Wärmepumpen lohnen und wie viel Strom sie verbrauchen, erklären wir nachfolgend.
Diese intelligenten Heizsysteme gehören zu der Anlagegruppe Wärmeversorgungsanlagen, auch Heiztechnik genannt, die zusammen mit sieben weiteren Punkten zur Haustechnik gerechnet wird. Dabei werden Wärmepumpen eingeteilt in Luft-, Erd- und Wasserwärmepumpen.
Die beiden letztgenannten liefern die beste, weil unabhängig vom Wetter zuverlässigste Wärme, sind allerdings aufgrund der Probebohrungen, die vor der Installation vorgenommen werden müssen, und der technischen Notwendigkeiten beim Anschluss (einerseits Kollektoren, andererseits Brunnen) am teuersten. Daher kaufen Hausbesitzer überwiegend Luftwärmepumpen.
Luftwärmepumpen sind bereits ab 8.000 bis 9.000 Euro erhältlich. Die anderen beiden Systeme kosten mit 10.000 Euro aufwärts etwas mehr. Dazu kommen die Erschließungskosten, die bei der Luftwärmepumpe bis zu 6.000 Euro betragen, bei den anderen steigen diese ebenfalls auf Beträge um die 10.000 Euro. Dafür sind die Stromkosten bei der Luftwärmepumpe etwas höher, am günstigsten ist die Wasserwärmepumpe. Doch halten sich alle Ausgaben im Rahmen.
Zu diesen Kosten kommen jährlich oder alle zwei Jahre bis zu 100 Euro Wartungskosten hinzu, die für alle drei Systeme etwa gleich ausfallen. Eine regelmäßige Wartung sollte unbedingt stattfinden.
Es ist daher kein preiswertes Vergnügen, sich eine Wärmepumpe anzuschaffen und sie installieren zu lassen. Allerdings wird sie mit Bundes- und Kommunenmitteln gefördert, sodass mancher Hausbesitzer bis zu 70 Prozent der Kosten erstattet bekommt. Insofern lohnt sich die Anschaffung.
Das Funktionsprinzip der Wärmepumpen ist einfach: Die aufgenommene Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser wird über einen elektrischen Kompressor auf eine höhere Temperatur gebracht, die in das Heizungssystem des Hauses eingespeist werden kann. Für diesen Vorgang benötigen die Pumpen etwas Strom. Sie sind allerdings sparsamer und damit günstiger als andere Systeme, denn sie verbrauchen nur ungefähr ein Viertel des Gesamtaufwands als Strom. Dabei hängt der Stromverbrauch Wärmepumpe von verschiedenen Parametern ab.
Die Vorgehensweise für die Berechnung lautet:
Die Leistung in Kilowatt wird mit den jährlichen Heizstunden multipliziert und durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) dividiert. Das Ergebnis ergibt den Stromverbrauch pro Jahr.
Die JAZ wird von den Herstellern angegeben, ist aber theoretischer Natur, da sie erst nach einem Jahr genau ermittelt werden kann. Sie wird allerdings für die Förderung benötigt, daher diese Vorab-Angabe. Eine höhere JAZ deutet auf einen niedrigeren Stromverbrauch hin, was zu günstigeren Kosten führt. Derzeit betragen die Stromkosten durchschnittlich 25 Cent pro Kilowattstunde für neue Kunden.
Eine andere Angabe findet sich bei Wärmepumpen unter dem Kürzel COP (Coefficient of Performance), das die Effizienz misst. Mithilfe dieses Wertes lassen sich unterschiedliche Wärmepumpen miteinander vergleichen.
Noch ein wichtiger Hinweis: Die Pumpe sollte auf das jeweilige Haus oder die Wohnung zugeschnitten sein. Zu kleine Modelle erreichen kaum die notwendige Leistung und müssen ständig stark betrieben werden, was zu höheren Ausgaben führt; zu große Systeme sind ebenfalls beim Thema Kosten eine unglückliche Wahl, zudem verschleißen sie schneller. Um die korrekte Größe zu ermitteln, ist die Heizlast bedeutsam. Sie wird in Kilowattstunden angegeben und errechnet sich folgendermaßen:
Die Wohnfläche (in Quadratmetern) wird mit dem spezifischen Wärmebedarf (in Kilowatt pro Quadratmeter) multipliziert.
Das Ergebnis stellt die Heizlast (in Kilowatt) dar. Der Wert ist eine erste grobe Schätzung. Er umfasst die komplette Heizleistung der Wärmepumpe für das Haus und ist nicht mit dem Heizwärmebedarf zu verwechseln.
Wie viel Wärme erzeugt werden muss, variiert stark je nach der Bausubstanz: Dabei geht es um die Themen Alt- oder Neubau, saniert, nicht saniert oder nach den neuesten Vorschriften errichtet. Zudem sollte die Vorlauftemperatur der vorhandenen Heizung möglichst niedrig sein. Ansonsten wird die Wärmepumpe extrem gefordert, um die gewünschte Wärme zu erzeugen. Für diese Vorlauftemperatur ist ein Wert unter 55 Grad Celsius erstrebenswert.
Wärmepumpen halten normalerweise mindestens 20 Jahre, wenn nicht deutlich länger. Sie lohnen sich vor allem bei großflächigen Heizungen und gut gedämmten Häusern. Günstig sind Fußbodenheizungen, die zudem eine niedrige Vorlauftemperatur haben. Bei einer weniger optimalen Dämmung geht viel Wärme über die Fassade verloren und die Pumpen sind besonders stark gefordert.
Gerade im Hinblick auf die angestrebte Energiewende ist daher die sorgfältige Dämmung der Fassade von großer Bedeutung, wenn eine Wärmepumpe angeschafft werden soll. Zusätzlich sollte das Dach ebenfalls gedämmt und die Fenster auf Dichtigkeit geprüft werden. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Wärme im Haus zu halten.
Den Strom für die Wärmepumpe können Hausbesitzer problemlos selbst über eigene Kollektoren auf dem Dach oder an einer anderen Stelle auf dem Grundstück generieren. Die auf diese Weise erzeugte Energie lässt sich häufig zusätzlich auch anderweitig im Haus nutzen.