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Kellerdecke dämmen – die Lösung mit Soforteffekt für Deine Wohnräume

Kellerdecke dämmen

In Zeiten rapide steigender Heizkosten ist jede Möglichkeit willkommen, Energie zu sparen. Eine wirkungsvolle Energieeinsparmaßnahme, die sich mit relativ wenig Aufwand umsetzen lässt, ist die Kellerdeckendämmung. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kannst Du Deine Kellerdecke dämmen und Kosten sparen. Du solltest Dich vorab fachgerecht beraten lassen, um das optimale Dämmmaterial zu bestellen. Besitzt Du keinerlei Heimwerkerkompetenzen, beauftragst Du besser einen Handwerker für diese Aufgabe.

Ist die Kellerdecke ungedämmt, breitet sich Kälte aus den zumeist ungeheizten Kellerräumen schnell in den Wohnräumen aus. Eine korrekt ausgeführte Kellerdeckendämmung verhindert das Auskühlen des Bodens in den darüber liegenden Wohnräumen. Allein diese Maßnahme sorgt bereits dafür, dass die Heizkosten merklich sinken und sich die Wohnqualität erheblich verbessert.

Kellerdeckendämmung: Welches Material für welchen Einsatzort?

Bevor Du Dich an die Arbeit machen, musst Du einige Entscheidungen treffen. Hierzu zählt zum Beispiel die Frage, welches Material Du zur Dämmung der Kellerdecke verwenden willst/kannst/musst. Hier ist zu beachten, dass nicht jedes Material für jede Decke geeignet ist – Du hast also nicht unbedingt die gänzlich freie Wahl.

  • Zunächst hängt die Entscheidung davon ab, ob sich Deine Kellerdecke für eine Verklebung des Dämmstoffs eignet oder nicht.
  • Die Dämmung kann beispielsweise dann nicht geklebt werden, wenn die Decke selbst extrem uneben ist.
  • Eignet sich die Kellerdecke nicht für eine Verklebung, musst Du Dämmplatten wählen, die verdübelt oder verschraubt werden.
  • Möchtest Du die Decke eines Gewölbekellers dämmen, kannst Du (logischerweise) nicht mit Dämmplatten arbeiten. Hier bietet sich eine Einblasdämmung mit Unterkonstruktion an.
Die Dämmung sollte mindestens sechs Zentimeter und im Idealfall zwölf Zentimeter dick sein. Jeder weitere Zentimeter spart Heizkosten ein, weil weniger Kälte aus dem Keller dringt.

Welches Material für welche Kellerdecke geeignet ist, diese Frage sollte ein Fachbetrieb beantworten. Schließlich geht es um Sanierungsarbeiten, die für die nächsten Jahre Bestand haben sollen. Deshalb gilt hier besonders: Nicht am falschen Ende sparen, weil sich das in den meisten Fällen nicht auszahlt und der gewünschte Effekt ausbleiben kann.

Dämmplatten

Kellerdeckendämmung verkleben

Die einfachste Methode ist die Verklebung der Dämmplatten an der Unterseite Deiner Kellerdecke. Hierfür eignen sich Kunststoffdämmplatten (Polystyrol, EPS, PUR, PIR, XPS) sowie Mineralstoffplatten oder Dämmplatten aus Steinwolle. Darüber hinaus gibt es ökologische Dämmplatten aus Holzfaser oder Zellulose.

Als Kleber eignen sich Klebeschaum oder mineralische Kleber. Die Wahl des Klebers hängt von der Wahl der Dämmplatten ab. Lass Dich hier vom Hersteller der Platten oder einem Fachbetrieb beraten.

PS Polystyrol
EPS Expandiertes Polystyrol
PUR Polyurethan
PIR Polyisocyanurate
XPS Extrudierter Polystyrol-Hartschaum

Polystyrol

Dämmung Kellerdecke – so wird es gemacht!

Nachdem die Entscheidungen über Montage und Material getroffen sind, solltest Du im nächsten Schritt Deine Kellerdecke genau inspizieren und dokumentieren. Mach Dir eine Skizze oder Fotos vom Verlauf der Elektroleitungen sowie der Rohrleitungen. Auch Verteilerboxen oder andere Versorgungsleitungen musst Du so dokumentieren, dass Du sie später leicht findest. Idealerweise solltest Du alle wasserführenden Rohre (warm und kalt) vorab selbst mit einer entsprechenden Ummantelung isolieren.

  • Reinige nun die Kellerdecke gründlich mit Staubsauger oder Besen.
  • Die Decke muss vor dem Verkleben sauber, staubfrei und trocken sein.
  • Risse und Löcher in der Decke werden mit Reparaturspachtel geschlossen, kleine Unebenheiten mit Mörtel ausgeglichen.
  • Nun werden die Dämmplatten ohne Zwischenraum und auf der gesamten Fläche an die Kellerdecke geklebt.
  • Achte darauf, dass keine Kreuzfugen in der Kellerdeckendämmung entstehen.Bei Kreuzfugen stoßen die waagerechte und die senkrechte Fuge an einem Punkt aneinander. Was beim Fliesen von Böden und Wänden wegen der sauberen Optik gewünscht ist, führt bei der Kellerdeckendämmung zu Wärmebrücken über die kalte Luft nach oben dringen kann.
  • Kleb immer im Versatz!
  • Auch Kleber, der in die Fugen zwischen den Dämmplattendarf läuft, bildet eine Wärmebrücke. Deshalb sind Dämmplatten mit Nut und Feder oder einer Stufenfalz ideal.
  • Wichtig ist zudem, dass die Platten in circa 50 Zentimeter Breite umlaufend von der Decke zu den Wänden ebenfalls aufgebracht werden, um auch hier Wärmebrücken zu vermeiden.

Sollten Leitungen direkt unter der Kellerdecke verlegt sein, werden die Dämmplatten so geschnitten, dass sie direkt bis an die Rohrleitungen heranreichen – Zwischenräume sind dabei ebenfalls mit Dämmung (zum Beispiel mit Dämmwolle) zu versehen.

Kellerdecke dämmen

Alternative Befestigung mit Dübel und Schrauben

Ist Deine Kellerdecke nicht für eine Verklebung geeignet, greif stattdessen auf spezielle Dübel und Schrauben zurück. Die Dübel und Schrauben bekommst Du zumeist vom Hersteller der Dämmplatten beziehungsweise vom Fachhändler, bei dem Du die Dämmplatten gekauft hast.

„Problemfall“ Gewölbekeller

Sollte es sich bei der Kellerdecke um eine gewölbte Decke (Kellergewölbe) handeln, ist hier mit Mehraufwand in verschiedenster Hinsicht zu rechnen. Sowohl bei den Kosten wie auch bei der Ausführung der Arbeiten entsteht ein nicht unerheblicher Mehraufwand. Einige Hersteller bieten für Kellergewölbe gar Maßanfertigungen eines speziellen Dämmsystems an, um auch diese Decken fachgerecht zu dämmen. Die Kosten für eine solche Sanierung errechnet ein Fachbetrieb im örtlichen Baugeschäft, der Energieberater oder der Innenausbauer.

„Finish“ der Dämmung

Nach der Anbringung der Dämmplatten kannst Du Dich noch entscheiden, wie das „Finish“ der Deckendämmung aussehen soll. Viele verkleiden eine gedämmte Kellerdecke mit einer Gipsbauplatte, die dann verputzt und gestrichen werden kann. Viele Platten lassen sich auch direkt streichen. Hier solltest Du die Fugen zwischen den Platten ebenfalls verputzen. Denk daran, dass verputzte Platten später nur mit Aufwand und optischen Schäden wieder entfernt werden können, falls Du an eventuell darunter liegende Leitungen musst. Im Handel gibt es deshalb Dämmplatten mit fertig kaschierter Oberfläche, die nicht „nachbehandelt“ werden muss.

Markier die Verläufe der Rohre und Leitungen auf der Dämmung durch Aufkleber oder Farbe. Ist die Optik unwichtig, lassen sich die Verläufe der Leitungen mit einer Sprühdose nachzeichnen.
Kellerraum

Spezialfall: Kellerdecke dämmen im Feuchtraum

Kellerräume sind per se meistens kalt und leicht feucht. Noch feuchter wird es, wenn ein Raum als Wasch- oder Duschraum genutzt wird. Hier empfehlen die Experten eine Sonderbehandlung bei der Deckendämmung. Wird die Innendämmung nämlich falsch ausgeführt oder ist die eingebaute Wärmedämmung zu dünn (mindestens acht Zentimeter), droht Schimmelbefall, weil die Feuchtigkeit in der Luft durch die Dämmung sowie durch alle Fugen und Nähte eindringt und an der kalten Decke kondensiert. Sie muss also unbedingt von der Decke ferngehalten werden. Das erreichst Du durch eine Dampfsperre.

Achte auf folgende Punkte

  • Montage der Dämmplatten ohne Luftzwischenraum direkt unter die Decke.
  • Verlegen der Platten im Versatz.
  • Die Dicke der Dämmplatten sollte mindestens acht Zentimeter betragen.
  • Wärmedämmung abschließend mit Dampfsperre verschließen.
  • Verwende Spezial-Klebeband für die Dampfsperre, kein doppelseitiges Teppichklebeband.
Feuchter Keller

Spezialfall 2: Kellerdecke dämmen in der Tiefgarage

Tiefgaragen sind generell wie normale Keller zu behandeln. Allerdings gelten beispielsweise für öffentlich zugängliche Tiefgaragen spezielle Anforderung an den Brandschutz, also auch an die Dämmung. Maßgeblich sind hier sogenannte Garagenverordnungen der Bundesländer, die sich an der Muster-Garagenverordnung (M-GarVO) orientieren.

In §6 Abs. 6 der Muster-Garagenordnung ist definiert:

Bekleidungen und Dämmschichten unter Decken und Dächern müssen

  • bei Großgaragen aus nicht brennbaren,
  • bei Mittelgaragen aus mindestens schwerentflammbaren

Baustoffen bestehen. Bei Großgaragen dürfen Bekleidungen aus mindestens schwerentflammbaren Baustoffen bestehen, wenn deren Bestandteile volumenmäßig überwiegend nicht brennbar sind und deren Abstand zur Decke oder zum Dach höchstens 0,02 m beträgt.

Die Kosten einer Kellerdeckendämmung hängen von den verwendeten Materialien, dem Schwierigkeitsgrad des Einbaus der Dämmstoffe und natürlich von der Fläche der Kellerdecke ab. Die Dämmplatten machen den Hauptteil der Kosten aus. Lässt Du die Kellerdecke von einem (Handwerks-)Fachbetrieb erledigen, kommen einige Stunden Arbeitslohn dazu. Die Zeit hängt wiederum vom Schwierigkeitsgrad und der Fläche ab.

  • Generell werden für eine Standard-Kellerdeckendämmung zwischen 20 und 50 Euro pro Quadratmeter kalkuliert.
  • Bei einer Ausführung durch einen Fachbetrieb kommen Kosten zwischen 50 und 75 Euro pro Quadratmeter auf Dich zu.

Das sind selbstverständlich nur Orientierungswerte. Kalkulatorisch kannst Du die eingesparten Kosten abziehen, die Du durch die Dämmung der Decke eines ungeheizten Kellers erzielst. Es lässt sich festhalten, dass ein Haus durch einen unbeheizten Keller etwa 10 bis 15 Prozent seiner Wärme über den Fußboden im Erdgeschoss verliert.

Einblasdämmung

Kellerdecke dämmen: Die Kosten anhand einer Beispielrechnung

Noch konkreter wird das Einsparpotenzial, wenn Du Dir folgende Beispielrechnung anschaust:

  • Die Kellerdecke eines 25 Jahre alten Hauses mit 80 Quadratmetern Grundfläche (also auch Kellerdecke) hat zum Beispiel einen U-Wertvon 0,6 bis 0,8 Watt pro Quadratmeter und Kelvin W/(m²K).
  • Angenommen, zwischen Keller und Wohnraum beträgt der Temperaturunterschied zehn Grad Celsius, schätzen Experten, dass permanent über jeden Quadratmeter Kellerdecke sechs bis acht Watt Wärme vom Erdgeschoss in den Keller strömen.
  • Sechs bis acht Watt sind auf die Kilowattstunde hochgerechnet 0,36 bis 0,48 kWh.

Betrachtest Du nun die Kosten für Öl und Gas in vergangenen und in diesem Jahr pro kWh, so ergeben sich folgende Verluste pro Jahr durch eine fehlende Dämmung:

2021 2022
Gas 6 Cent pro kWh, Jahresverlust
190,00 – 250 Euro
30 Cent pro kWh, Jahresverlust
945,00 – 1260 Euro
Öl 6,7 Cent pro kWh, Jahresverlust
210,00 – 280 Euro
13 Cent pro kWh, Jahresverlust
410,00 – 546 Euro

Wichtiger Hinweis: Dies sind lediglich Beispielrechnungen mit annähernd realistischen Heizpreisen.

Kellerdecke dämmen – lohnt sich das?

Wichtig ist zu verstehen, dass sich durch eine Kellerdeckendämmung die Wärmeverluste nicht auf null senken. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordern derzeit einen U-Wert von 0,3 W/(m²K) bei Dämmung unter der Kellerdecke. Dies würde mehr als 50 Prozent Einsparung im Vergleich zum obigen Beispiel mit einem ungedämmten U-Wert von 0,6 bis 0,8 W/(m²K) bedeuten. Die meisten Dämmmaterialien schaffen sogar einen besseren U-Wert als 0,3 W/(m²K). Dämmen lohnt sich also.

Gesetzliche Vorgaben beachten

Zunächst einmal gibt es (noch) keine gesetzliche Verpflichtung, die Kellerdecke zu dämmen. Allerdings muss laut § 9 EnEV beziehungsweise dem Äquivalent des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eine Kellerdeckendämmung dann verpflichtend angebracht werden, wenn andere Arbeiten an der Kellerdecke durchgeführt werden. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Du die Decke im Keller verkleiden oder den Fußbodenaufbau auf der beheizten Seite neu aufbauen möchtest. Dabei wird nicht die Verpflichtung zur Dämmung, sondern auch gleich der maximale Wärmedurchgangskoeffizient U-Wert festgelegt, den die Dämmung erreichen muss. Dieser liegt bei maximal 0,3 Watt pro Quadratmeter und Kelvin.

Gibt es Fördermöglichkeiten für die Dämmung der Kellerdecke?

Die Kosten für Deine Kellersanierung kannst Du durch gezielte Förderangebote senken. Durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM Förderung) ist eine Kellerdeckendämmung dann förderfähig, wenn bestimmte Dämmwerte eingehalten werden. Nähere Informationen zu einzelnen Fördermitteln findest Du auf der Seite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

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